Ausbau der Voreifelstrecke wird erneut verschoben

Die Alfterer SPD kritisiert die Ankündigungen des Landes zum Ausbau der Voreifelstrecke von Bonn nach Euskirchen. Sie vermisst verbindliche Zusagen zum zweigleisigen Ausbau mit vier neuen Haltepunkten.

 Bahnhof in Meckenheim: Der Ausbau der Bahnstrecke Bonn-Euskirchen ist seit langem angekündigt.

Bahnhof in Meckenheim: Der Ausbau der Bahnstrecke Bonn-Euskirchen ist seit langem angekündigt.

Foto: Volker Lannert

Rhein-Sieg-Kreis. Als der Alfterer Uwe Tarnow 1975 für die SPD in den Landtag wollte, trieb ihn ein regionales verkehrspolitisches Thema um: der Erhalt der Bahnlinie Bonn-Euskirchen.

Heute, mit 70, beschäftigt ihn die Voreifelstrecke immer noch. Es geht nicht mehr um den Erhalt der Linie, denn die gilt inzwischen als eine der zuverlässigsten im Lande. Vielmehr lässt dem Lokalpolitiker der lange angekündigte zweigleisige Ausbau mit vier neuen Haltepunkten keine Ruhe.

Mit einem offenen Brief hat er sich jetzt an NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper (CDU) gewandt, der unlängst in Meckenheim die Ausbau-Pläne bekräftigte. Tarnow und der aktuelle SPD-Landtagskandidat Folke große Deters aus Rheinbach sehen erneute Verzögerungen, was den Baubeginn betrifft.

Linktipp Lesen Sie auch: Warten auf das Ende der VerhandlungenDenn der Ausbau sollte "bis zum Jahre 2013 fertig gestellt sein oder mindestens im Jahr 2013 begonnen sein", zitiert Tarnow eine Antwort der Landesregierung vom März 2009 auf eine Kleine Anfrage der Bonner SPD-Abgeordneten Renate Hendricks.

Nach dem Besuch von Lienenkämper in Meckenheim und dem so genannten Bahngipfel von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Bahn-Chef Rüdiger Grube kurz vor Ostern stellt sich für die SPD die Situation anders dar: Von einer Fertigstellung bis 2013 sei nun nicht mehr die Rede, moniert sie. Sondern nur noch von einem Baubeginn bis 2013.

Der mit 70 Millionen Euro veranschlagte Ausbau umfasst neben dem zweiten Gleis zwischen Duisdorf und Witterschlick die vier neuen Bahnhöfe Auf dem Hügel, Helmholtzstraße, Impekoven und Rheinbach-Ost.

"Damit wird der Startpunkt wieder einmal in die Zukunft verschoben", klagt Tarnow, und große Deters ergänzte am Freitag: "Beim Besuch des Ministers in Meckenheim und beim Bahngipfel ist nur heiße Luft produziert worden." Es gebe keinen verbindlichen Zeitplan, auch nicht im Hinblick auf die Bereitstellung der Mittel.

Tarnow erinnert Lienenkämper in seinem Brief an die Bedeutung der neuen Haltepunkte, durch die Prognosen zufolge die Fahrgastzahlen deutlich steigen sollen: "In der Gemeinde Alfter wurden in den Ortsteilen Impekoven und Oedekoven im Hinblick auf den geplanten und zugesagten Haltepunkt Impekoven mehrere Baugebiete ausgewiesen und abgebaut", heißt es in dem Schreiben.

"Wir warten schon zu lange darauf, dass wirklich was geschieht." Das unterstreicht Gudrun Grosse Wiesmann, SPD-Vorstandsmitglied aus Impekoven: "Für die Gemeinde ist der Haltepunkt ein wichtiger Standortfaktor. Für Pendler wäre er ideal."

Tarnow ist oft von Bürgern gefragt worden, wann der Haltepunkt komme: "Ich habe immer Termine genannt, die von offizieller Seite in den Raum gestellt wurden. Doch ich habe mich damit unglaubwürdig gemacht, weil nichts passiert."

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