Kreis Ahrweiler Arbeitslosenquote stagniert bei 4,1 Prozent

KREIS AHRWEILER · Die Ferien sind vorbei. Das bringt auch den Arbeitsmarkt in Schwung. Im Kreis Ahrweiler sinkt die Zahl der Arbeitslosen Ende August allerdings nur um 37 auf nun 2630. Die Arbeitslosenquote bleibt mit 4,1 stabil. Gegenüber dem Vorjahr ist sogar ein deutlicher Anstieg zu spüren. Damals waren 152 Menschen ohne Job weniger bei der Arbeitsagentur gemeldet. Die Quote lag bei 3,9 Prozent.

"Damit konnten wir den zweiten Monat in Folge nicht mehr an die sehr gute Entwicklung des Vorjahres anschließen", räumt Günter Thull, der Leiter der Mayener Arbeitsagentur, ein. Zwar könne es durchaus sein, dass sich ein Teil der saisonalen Entspannung erst in den Septemberzahlen widerspiegle.

"Aber wir müssen auch zur Kenntnis nehmen, dass die Wirtschaft sich angesichts der aktuellen Schuldenkrise mit Einstellungen zurückhält." Seit Jahresbeginn wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur immerhin 223 Stellen weniger gemeldet als 2011. Allerdings gibt es laut Thull auch Hoffnungsschimmer: Im August gingen 33 Stellenangebote mehr ein als im Juli, und auch gegenüber dem Vorjahr ist das eine Steigerung von 39. Zurzeit sind der Arbeitsagentur 349 offene Stellen aus dem Ahrkreis gemeldet.

Profitiert haben von der leichten Entspannung in den vergangenen Wochen vor allem junge Leute unter 25 Jahren, die noch nicht lange arbeitslos waren. Genau in dieser Gruppe war die Arbeitslosigkeit vor den Ferien allerdings auch nach oben geschnellt, weil viele Jugendliche am Ende ihrer Ausbildung nicht gleich eine Anschlussbeschäftigung gefunden haben oder die Zeit bis zum Schul- und Studienbeginn überbrücken mussten. Nahezu stabil blieb dagegen die Gruppe der sogenannten Hartz-IV-Empfänger. Hier gab es eine geringe Zunahme der Arbeitslosigkeit um acht auf nun 1462 Personen.

Nahezu ausgeglichen präsentiert sich der Ausbildungsmarkt im Bezirk der Mayener Arbeitsagentur. 209 offenen Lehrstellen stehen Ende August 212 Bewerber gegenüber. Diese Bilanz werde sich in den nächsten Wochen aber noch deutlich verändern, ist sich Thull sicher. "Die Berufsberater nehmen derzeit Kontakt zu den jungen Leuten auf, die bei uns als unversorgt geführt werden. Dabei wird sich wohl auch diesmal herausstellen, dass die meisten längst einen Ausbildungsplatz gefunden haben oder weiter zur Schule und Hochschule gehen wollen, uns dies aber nicht mitgeteilt haben."

Am Ende, so Thull, dürften deutlich mehr Stellen als jugendliche Bewerber übrig bleiben. Im auslaufenden Ausbildungsjahr meldeten sich knapp 2000 junge Leute und rund 1660 Betriebe bei der Arbeitsagentur, um sich bei Stellen- oder Nachwuchssuche helfen zu lassen - so viele wie nie zuvor.

Für Thull ist dies ein deutlicher Hinweis darauf, dass beide Seiten die Bedeutung dieses Themas erkannt haben. "Für Jugendliche wird es immer schwieriger, sich allein auf einem für sie kaum überschaubaren Markt zurecht zu finden. Und die Betriebe haben offensichtlich erkannt, dass sie sich rechtzeitig um die Fachkräfte bemühen müssen."

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