Kreiszeltlager in Meckenheim 700 Jugendfeuerwehrleute absolvierten einen Prüfungsparcours

MECKENHEIM · Etwa 700 Jugendfeuerwehrleute aus dem Rhein-Sieg-Kreis haben am Wochenende beim Leistungsnachweis ihr Können unter Beweis gestellt. Dabei galten für die zehn bis 18 Jahre alten Jungen und Mädchen die gleichen Vorschriften der "Feuerwehrdienstvorschrift 3" wie für erwachsene Feuerwehrleute.

 Gut geknotet ist halb gewonnen: Mitglieder der Villiper Jugendwehr bei der Prüfung.

Gut geknotet ist halb gewonnen: Mitglieder der Villiper Jugendwehr bei der Prüfung.

Foto: Henry

Ungewöhnliche Szenerie am Meckenheimer Sportzentrum: Vor etwa 60 großen Zelten sitzen lachende junge Leute, irgendwo wird Fußball gespielt. Ein kleiner Trupp in blauer Uniform setzt sich mit dem Fahnenträger voran zügig in Bewegung, um am Rande des Lagers diverse Prüfungen abzulegen: Etwa 700 Jugendfeuerwehrleute aus dem Rhein-Sieg-Kreis stellten am Wochenende beim Leistungsnachweis ihr Können unter Beweis.

Jeder hat in seiner neunköpfigen Gruppe eine feste Funktion, ist Gruppenführer, Maschinist, Melder, gehört zum Angriffs-, Wasser- oder Schlauchtrupp. Die geforderte Übung, die Vornahme eines C-Rohres und eines Schaumrohres, haben alle schon oft mit den Jugendwarten ihres heimischen Löschzugs geübt.

Gerade sind die Troisdorfer an der Reihe. Sie verbinden mit geübter Hand Saugleitungen, achten darauf, dass die Leitung zum Verteiler nicht verdreht ist, schließen auch den Schaummittelzumischer richtig an und geben schließlich den Befehl "Wasser marsch". Zum Schluss bindet die 16 Jahre alte Leonie vor den kritischen Augen der Schiedsrichter geschickt einen Knoten. "Saubere Leistung", so das Schiedsrichterlob.

Von den rund 1300 Jugendfeuerwehrleuten im Kreis sind etwa 25 Prozent Mädchen, berichtet Bröhl. Seit 2009 ist Leonie bei der Troisdorfer Jugendwehr. Ihr älterer Bruder habe sie dafür begeistert, sagt sie. Als Mädchen fühle sie sich in der Gruppe akzeptiert: "Die Kameradschaft zählt."

Nach dem feuerwehrtechnischen müssen ein sportlicher Teil und ein Theorieteil absolviert werden, bei dem neben Feuerwehrkenntnis auch Allgemeinwissen zählt. Für die Troisdorfer kein Problem. Schließlich haben sie eine Woche zuvor in Kerpen die Leistungsspange ergattert, bei der die Messlatte höher liegt.

Die Schiedsrichter achten beim Leistungsnachweis zwar auf Fehler, allerdings erhalten die Jung-Feuerwehrleute immer eine positive Resonanz und am Schluss eine Urkunde. Auch die Altersstruktur der jeweiligen Gruppe wird berücksichtigt. Über Defizite werden die Jugendwarte informiert.

"Alle Jugendwarte leisten viel", betonte Kreisjugendfeuerwehrwart André Dekleermaeker. Die Nachwuchsbetreuung sei eigentlich ein zweites Ehrenamt neben dem Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr. Etwa die Hälfte der Jugendlichen bleibe bei der Feuerwehr, sagt Dekleermaeker, der selbst mit 15 der Jugendwehr beitrat.

Großes Lob fand er für die Gastgeber in Meckenheim, deren Jugendabteilung in diesem Jahr 50-jähriges Bestehen feiert und deshalb Ausrichter des Kreiszeltlagers ist: "Besser geht's nicht!" Laut Meckenheims Wehrführer Günter Wiegershaus waren alle vier Löschzüge, Mitglieder der Ehrenabteilung und Familien im Einsatz.

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