500 Millionen für Nürburgring ausgegeben

NÜRBURGRING · Die rheinland-pfälzische CDU-Fraktionsvorsitzende Julia Klöckner hält "das Unvermögen der Landesregierung, die Probleme am Nürburgring in den Griff zubekommen, für alarmierend".

In der Region um den Nürburgring würden die Verunsicherung und Zukunftsängste spürbar steigen, so die Landespolitikerin am Freitag bei einem Besuch an der Rennstrecke.

"Ich möchte mich ausdrücklich bei der Vielzahl von Unternehmen in Rheinland-Pfalz bedanken. Denn diese wirtschaften im Wettbewerb und gehen fair mit ihren Mitarbeitern um. Anders als dies das Land am Nürburgring vormacht", sagte Julia Klöckner. "Wir tragen gemeinsam Verantwortung für die Region und wollen im Sinne der Bürger und Unternehmer vor Ort den Neuanfang gestalten."

Erst vor wenigen Tagen war in der Landtagsdebatte offiziell bestätigt worden, dass mehr als eine halbe Milliarde Euro in die Rennstrecke und den Freizeitpark geflossen sind. Klöckner: "Ohne Erfolg. Mitarbeiter werden entlassen, die Tore zum Teil geschlossen. Das muss ein Ende haben."

Deshalb fordere die CDU einen Beirat aus Fachleuten, der die Politiker berät. Dieser solle erstens den Übergang und zweitens die Neustrukturierung begleiten. "Chancen liegen in der Einbindung der Motorsportorganisationen und der Industrie einerseits und in der regionaltouristischen Vernetzung mit den auch örtlichen, privaten Betrieben wie regionalen Organisationen und kommunalen Gremien andererseits", so die Union. Deshalb suche die CDU vor Ort regelmäßig das Gespräch.

"Minister Lewentz ist komplett überfordert", erklärte die CDU-Fraktions- und Landeschefin. "Zu wichtigen Terminen schafft er es nicht, persönlich zu erscheinen. Und wie es weitergehen soll, weiß er auch nicht. Er dreht die Schraube seiner Vorgänger weiter." Gerade habe er wieder ein neues Zukunftskonzept angekündigt. "Schon wieder ein neues Konzept? Nachdem 'Nürburgring 2009' von Deubel und Beck sowie 'Zukunftskonzept Nürburgring' aus dem Jahr 2010 von Hering und Beck gescheitert sind?", fragt die Christdemokratin.

Mit Interesse beobachte die CDU derzeit "die Kehrtwende der SPD-Fraktion". Führende Abgeordnete nähmen erstmals bewusst Distanz zu den Ring-Betreibern Lindner und Richter. "Erstaunlich nur, dass die Genossen so tun, als wären die beiden vom Himmel gefallen", sagte Klöckner. "Schließlich war es Ministerpräsident Beck mit den Ministern Deubel und Hering, die sie als Geschäftspartner ausgewählt und der Öffentlichkeit vorgestellt haben."

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