Malerin Johanna Heß Kräftige Farben im Zusammenspiel

Johanna Heß zeigt ihre Malerei im Uniclub Bonn. Ihre Bilder würden sich eigentlich von alleine malen, meint die Künstlerin. Sobald der Anfang gesetzt sei, entwickele sich das Bild aus einer inneren Logik heraus und verlange danach fortgeführt zu werden. Solange, bis das Gleichgewicht in der Komposition perfekt sei. Das Schwierigste sei dann, den genauen Zeitpunkt, an dem sie mit dem Malen aufhören müsse, zu bestimmen.

 Johanna Heß steht im Universitätsclub vor einem Bild, dem sie den Titel "Amalia" gegeben hat.

Johanna Heß steht im Universitätsclub vor einem Bild, dem sie den Titel "Amalia" gegeben hat.

Foto: Schoenebeck

Die Bilder von Johanna Heß malen sich gewiss nicht von selbst, aber was die Künstlerin mit ihrer Aussage im Sinn hat, lässt sich in der aktuellen Ausstellung in den Räumen des Universitätsclubs bestens nachvollziehen.

Es überwiegen große Formate, auf denen kräftige Farben sich in einem Spiel zusammengefunden haben, dessen Regeln nicht ohne Weiteres erkennbar sind. Dicht gedrängt stehen die mit Pinsel, Bürste, Spachtel oder Schwamm aufgetragenen Farben entweder in vertikalen Streifen oder teilen sich in runden Formen die vorhandene Fläche.

Ihre beeindruckende Wirkung entwickeln sie aus dem Rhythmus der Farbfolge und der unsichtbaren, die Leuchtkraft steigernden Untermalungen. Wie in einem Musikstück sind einzelne Harmonien mit der stimmigen Gesamtkomposition fest verwoben.

Für den großen Veranstaltungssaal des Uniclubs hat Johanna Heß, die an der Kunstakademie Karlsruhe studierte und nun in Bonn lebt und arbeitet, sich überdies etwas Besonderes einfallen lassen. Mit 15 Bildern im Format von 50 x 50 Zentimetern greift sie die von Architekt Oswald Mathias Ungers vorgegebene Maßeinheit auf und setzt der dominanten baulichen Umgebung ihre eigenen Arbeiten entgegen. Die horizontalen und vertikalen Streifen unterstützen die strenge Gestaltung von Ungers, behaupten sich aber gleichzeitig mit souveräner Eigenständigkeit.

Uniclub Bonn, Konviktstraße 9, bis 19. August, Mo-Fr 9-13 Uhr.

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