Wohlklang aus dynamischen Höhen und lyrischem Tiefgang

Kammerchor Röttgen mit "Stabat Mater"

Bonn. Tragische Töne voller symbolischer Bedeutungen haben der Kammerchor Röttgen und die Prager Harmonie an den Beginn ihrer Zusammenarbeit gesetzt. Das Bonner Ensemble und der renommierte tschechische Chor traten in der Kirche Christi Auferstehung mit Antonin Dvoraks "Stabat Mater" unter der Leitung von Melchior von Borries erstmals gemeinsam an die Öffentlichkeit.

Die hochromantische Partitur von Dvorak fand in dem vorösterlichen Konzert eine von dynamischen Höhen und lyrischem Tiefgang geprägte Umsetzung. Borries setzte auf eine stellenweise gelungene Verbindung von dramatischer Wirkung und spiritueller Kraft in der Musik. Die Qualitäten des Wohlklangs überwogen, besonders in den sehr aufmerksam und sanft musizierten A-cappella-Passagen. Hörbar genossen die Sängerinnen und Sänger die Kraft ihres gemeinsamen Klangkörpers in den dramatischen Passagen.

Überhaupt erwies sich die Verbindung von Dynamik und Dramatik als ein charakteristisches Moment im Klang der Chöre-Gemeinschaft. Die Präzision kam hingegen etwas zu kurz. Dem vereinten Ensemble fehlte es stellenweise an einer Transparenz im Klangbild. Für vokalen Glanz sorgte das solistische Quartett, allen voran Tomasz Kwiatkowski mit dem leuchtenden Timbre seiner Tenorstimme und Burkhard Zass, dessen Bassstimme von einem kraftvollen, dramatischen Gestus geprägt wurde. Die Sopranpartie sang Elisabeth Kaiser, die Altstimme wurde von Maria Joosten vorgetragen. Das Kammerorchester Röttgen erwies sich als engagierter Klangkörper.

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