Ulrich Kelber sieht keine "Berliner Intrige"

Bonner Bundestagsabgeordnete: Im Fall Bundeskunsthalle gehe es um Überprüfung des "sinnvollen Umgangs mit Steuergeldern"

Bonn. Der Bonner Bundestagsabgeordnete Ulrich Kelber (SPD) sieht in der Überprüfung der Kunst- und Ausstellungshalle (KAH) durch den Haushaltsausschuss des Bundestags keine "Berliner Intrige", es gehe auch nicht gegen Bonn, sondern um den "sinnvollen Umgang mit Steuergeldern".

Der Bericht der Rechnungsprüfer hatte Missmanagement, Schulden und überzogenes Reisegebaren der beiden KAH-Leiter moniert und führte inzwischen zur Entlassung des kaufmännischen Geschäftsführers Wilfried Gatzweiler, zur weitgehenden Entmachtung des Intendanten Wenzel Jacob und Beschädigung des Kuratoriumsvorsitzenden Hermann Schäfer (der GA berichtete).

Still und in eher gedrückter Stimmung feiert die "in der Bundesrepublik einmalige Wunderkammer der Kultur" (Pressesprecherin Maja Majer-Wallat) in diesen Tagen ihr 15-jähriges Bestehen.

In einer Pressemitteilung lobte Kelber die klaren Worte seiner Parteigenossin Petra Merkel, Berliner Bundestagsabgeordnete und Berichterstatterin im Haushaltsausschuss. In einem im "Tagesspiegel" (Berlin) veröffentlichten Leserbrief hatte sie geschrieben, die Zukunft der Bundeskunsthalle stehe "keineswegs in Frage".

Lediglich müssten die Finanzierung der Konzerttätigkeit und das Finanzgebaren der Geschäftsführung aufgeklärt werden. Merkel plädiert dafür, das "Konzertgeschäft von der KAH abzukoppeln und in professionelle Hände zu legen".

Ausdrücklich empfiehlt die Haushaltspolitikerin eine Kooperation der KAH mit Konzertveranstaltern. Die Möglichkeit, Ausstellungspublikum über die Konzerte zu gewinnen, solle weiterhin genutzt werden.

Dieser Meinung ist auch Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann: Die Konzerte auf dem Museumsplatz seien eine Bereicherung für die Stadt, sagte sie bei der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts (der GA berichtete).

Dieckmann begrüßt, dass Bernd Neumann, Bundesbeauftragter für Kultur, sich im Kulturausschuss des Bundestages ausdrücklich für eine Fortsetzung der Arbeit der KAH ausgesprochen hat.

"Ich wünsche mir, dass der Bund nun eine schnelle Entscheidung trifft", meinte Bärbel Dieckmann offensichtlich im Hinblick auf die Gesellschafterversammlung der KAH, die am 28. Juni unter anderem über die Zukunft Wenzel Jacobs entscheidet.

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