Schumann zu Ehren: Familienkonzert in der Bonner Oper

Maestro Eusebius ist es nicht vergönnt, das Beethoven Orchester Bonn ungestört durch die Rheinische Sinfonie zu leiten. Schon taucht Professor Florestan mit einem Koffer auf und behauptet auch noch, dessen Inhalt habe Meister Robert Schumann persönlich gehört.

Bonn. Maestro Eusebius alias Thomas Honickel ist es nicht vergönnt, das Beethoven Orchester Bonn ungestört durch die Gefilde der Rheinischen Sinfonie zu leiten. Schon taucht der flamboyante Professor Florestan (Christian Firmbach) mit einem Mordstrumm von Koffer auf und behauptet auch noch, dessen Inhalt habe Meister Robert Schumann persönlich gehört.

Und was der Professor im Lauf des Familienkonzerts in der Bonner Oper auspackt, würde jedem Kuriositätenkabinett zur Ehre gereichen. Klar, dass jedes Utensil dem geneigten Publikum etwas aus Schumanns Leben erzählt - genauso wie die Werke, die BOB und Dirigent-Pianist Honickel mit Verve und Gefühl zum Klingen bringen.

Auszüge aus der Frühlingssinfonie B-Dur und aus dem A-Moll-Klavierkonzert werden genauso liebevoll vorgestellt wie die unsterblichen "Kinderszenen" und Stücke aus dem "Album für die Jugend".

Im zweiten Konzert der von Stephanie Twiehaus konzipierten Reihe "Professor Florestan und Maestro Eusebius packen aus" demonstrieren Opernbetriebsdirektor Firmbach und Konzertpädagoge Honickel einmal mehr, wie gut sie sich auf der Bühne ergänzen: Hier der schalkhafte Dampfplauderer, dort der zugeknöpfte Feingeist, die Kindern eine Menge beibringen, ohne dass die es mitkriegen.

Der schönste Gag des Nachmittags ist das Duett "Wenn ich ein Vöglein wär" aus Schumanns einziger Oper "Genoveva": Zuerst dürfen alle das Volkslied mitsingen, dann werden ein Papa und eine Mama aus dem Publikum zum Duett auf die Bühne gebeten. Spätestens nach den ersten Tönen entpuppen sich die "Freiwilligen" als echte Profis: Mark Rosenthal und Emiliya Ivanova aus dem Bonner Opernensemble.

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