Reigen der Geigen

Russischer Abend mit dem Akademischen Orchester Bonn

Bonn. Einen monumentalen russischen Abend mit einem opulenten Programm bot das Akademische Orchester Bonn mit Werken von Sergej Prokofiev und Peter Tschaikowsky.

Kontrastreich und eindrucksvoll erklang unter der Leitung von Christian Letschert-Larsson zunächst die Ballettsuite "Romeo und Julia", die sehr plastisch mit der Liebesgeschichte umgeht.

Schon eingangs signalisieren die Bläserdissonanzen und lyrische Streicher das stets wiederkehrende Zusammenspiel aus Liebe und Leid. In dem leichtfüßigen Reigen der Geigen ließ sich die Unbeschwertheit aus Julias Kindheit erkennen, bis dunkel und Unheil verkündend das Thema des Pater Lorenzo die Stimmung veränderte. Auch in den anderen Sätzen behaupteten sich die Streicher souverän gegen die Holzbläser - bis zum spannungsbeladenen Todessignal der Flöte.

Mit viel Ausdauer und einer noch gesteigerten Intensität setzten die Musiker das Programm mit Tchaikowkys Sinfonie Nr. 4 f-Moll fort. Die Interpretation war vor allem kraftvoll angelegt, die Pianostellen blieben an diesem Abend eher eine Seltenheit.

Das änderte sich glücklicherweise mit dem Trio des Scherzos. Wie schon in der ersten Konzerthälfte meisterten die starken Blechbläser auch den thematisch dicht ausgearbeiteten Finalsatz bravourös.

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