Tanz der Schwäne für die Kleinen Kinderkonzert "Schwanensee" in der Beethovenhalle

BONN · Das letzte Kinderkonzert dieser Saison war mit Tschaikowskis "Schwanensee" dem klassischen Ballett schlechthin gewidmet. Dessen Ruf gründet auf Marius Petipa, der das bei seiner Uraufführung 1877 gefloppte Werk 1895 am St. Petersburger Mariinski-Theater choreografiert hatte. Auch Vadim Bondar, der mit Mitgliedern seines Ballett-Zentrums den Klassiker jetzt auf die Bühne der Beethovenhalle brachte, lehnte sich an Petipa an.

Dabei ist es dem Konzertpädagogen Thomas Honickel, dem Konzeption und künstlerische Gesamtleitung der höchst erfolgreichen Bonner Kinder- und Familienkonzertreihen zu danken sind, durchaus überzeugend gelungen, ein abendfüllendes Handlungsballett auf fünf Viertelstunden zu verdichten.

Am Pult des glänzend aufgelegten Beethoven Orchesters (mit beseelten Kantilenen von Konzertmeister Radu Janai und Sergey Kurochkin, Violoncello) sorgte er zudem für farbenprächtigen Klangzauber, durch welchen sich Solisten wie Corps de Ballet samt kleiner Elevinnen und Eleven zu erstaunlichen Leistungen angespornt fühlen durften. Große wie kleine Schwäne lieferten weitgehend synchrone Figurenfolgen, die technisch recht hohe Anforderungen stellten.

Auch wenn das vor der Bühne platzierte Orchester den Blick nicht ganz freigab: Die großen Schwäne tanzten hierbei souverän auf "Spitze". Kathrin Heydt gelang der Spagat zwischen liebend verletzter Odette und Blaubarts tückischer Gehilfin Odile differenziert. Sergey Arendar ließ als Zauberer Blaubart bei manchem der kleinen Zuschauer das Blut gefrieren. Ebenso sprungsicher wie der Antagonist: Ivan Korneev als Siegfried, der letztliche Sieger über das Böse.

Die Handlungsfäden knüpfte Anna Feichtinger als Erzählerin, deren Texte ohne Orchesterbegleitung nicht nur für die Kleinen Zuschauer verständlicher gewesen wären.

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