Opernspielplan 2012/2013 Der letzte Vorhang für Klaus Weise in Bonn wird Don Giovanni sein

Bonn · Opernspielplan 2012/2013: Klaus Weise verabschiedet sich von Bonn mit einem Dreiakter von Paul Hindemith. Danach wird sein Nachfolger Bernhard Helmich die Geschicke der Institution weiterführen.

 Stefan Blunier (links) und Klaus Weise bei der Vorstellung des letzten gemeinsamen Spielplans.

Stefan Blunier (links) und Klaus Weise bei der Vorstellung des letzten gemeinsamen Spielplans.

Foto: Beu

"Der letzte Vorhang fällt mit Don Giovanni", sagte Klaus Weise gestern bei der Vorstellung des Opernspielplans für die Saison 2012/2013, die seine letzte am Theater Bonn sein wird. Danach wird sein Nachfolger Bernhard Helmich die Geschicke der Institution weiterführen. Mozarts Don Giovanni ist freilich keine Neuinszenierung von Klaus Weise, sondern die bekannte Produktion aus dem Jahr 2004. Mit ihr verabschiedet sich der Generalintendant im Juni 2013 von seinem Bonner Publikum.

Doch zuvor gibt es noch einige Begegnungen mit Künstlern und Genres, die aufhorchen lassen. Frank Nimsgern zum Beispiel hat in Bonn einmal eine Musical-Version des Wagner'schen "Ring des Nibelungen" auf die Bühne gebracht. Mit "SnoWhite ... Was wirklich mit Schneewittchen geschah" meldet er sich zum Saisonbeginn zurück. Es werde ein "neues, rockiges Musical für Jung und Alt", hieß es gestern. Premiere ist am 2. September.

Die erste "echte" Opernpremiere gilt dann dem Komponisten Paul Hindemith, mit dessen Oper "Cardillac" Klaus Weise über Bonn hinaus große Erfolge feierte. Diesmal inszeniert er Einakter des Komponisten, drei an der Zahl: "Mörder, Hoffnung der Frauen", "Sancta Susanna" und die Oper mit dem hübschen Titel "Das Nusch-Nuschi". Diese drei Werke sind nicht nur der inszenatorische Abschiedsbrief von Klaus Weise, sondern sie markieren auch die letzte Zusammenarbeit des Generalintendanten mit Bonns Generalmusikdirektor Stefan Blunier (Premiere: 16. September).

Die letzte große Premiere ist Richard Wagner gewidmet

In den weiteren Neuproduktionen gibt es einige Wiederbegegnungen mit bekannten Regie-Gesichtern. Der junge Florian Lutz, der zuletzt "Carmen" inszenierte, nimmt sich nun einer anderen berühmten Frauengestalt der Opernliteratur an: "Norma". Schwieriger als die Besetzung der Regieposition ist freilich noch die der Titelheldin. Doch da ist man mit Miriam Clarke, die derzeit in Bonn noch die Lakmé singt, luxuriös bedient. Das jedenfalls war eine Vokabel, die der Kritik bei ihrem Dortmunder Auftritt in dieser Partie in den Sinn kam (Premiere: 28. Oktober).

Dass der gebürtige Bonner Regisseur Philipp Himmelmann ein gutes Händchen für Rossini besitzt, hatte er in seiner Geburtsstadt bereits mit "La Cenerentola" bewiesen. Am 20. Januar 2013 hat nun die komische Oper "Il Barbiere di Siviglia" in seiner Lesart Premiere.

Die letzte große Premiere ist Richard Wagner gewidmet. Und zwar der großen tragischen Liebesgeschichte "Tristan und Isolde", die Stefan Blunier selbst dirigieren wird. Regie führt Vera Nemirova, die bereits mehrfach in Bonn zu Gast war, zuletzt aber vor allem wegen ihres Frankfurter "Ring des Nibelungen" für Furore sorgte. Den Tristan singt der amerikanische Tenor Robert Gambill, verriet Stefan Blunier ( Premiere: 28. April 2013).

Neben den fünf Neuinszenierungen gibt es in der kommenden Spielzeit einige Wiederaufnahmen und Wiederbegegnungen. Besonders interessant sind natürlich zweitere. Händels "Jephta" in der Regie von Dietrich Hilsdorf zählt dazu und Silviu Purcaretes grandiose Inszenierung von Philip Glass' Gandhi-Oper "Satyagraha". Wiederaufnahmen sind unter anderem "Hänsel und Gretel", Mozarts "Figaro", Verdis "Traviata" und natürlich der "Don Giovanni" in der Inszenierung von Klaus Weise.

Neue Musik ist übrigens auch geplant: Mit der Uraufführung der "Orlando-Halluzinationen" nach einem Konzept und in der Inszenierung von Christine Cyris. Und für Kinder gibt es ein bisschen Janosch ("O wie schön ist Panama" von Hans Kraus-Hübner) und "Die arabische Prinzessin" des "spanischen Mozart" Juan Crisóstomo de Arriaga.

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