Das Bad Honnefer Collegium Musicum spielt beschwingt auf

Musiker bringen im Kurhaus vier Mozart-Werke zu Gehör

Das Bad Honnefer Collegium Musicum spielt beschwingt auf
Foto: Holger Handt

Bad Honnef. (hoh) Zum 250. Geburtstag des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozarts hatte das Collegium Musicum vier Werke des Wiener Klassikers für sein Frühjahrskonzert im Bad Honnefer Kursaal ausgewählt. Mit der Ouvertüre der Oper "Il Ré Pastore" begannen die Bad Honnefer Musiker ihre Darbietung, der das "Jeunehomme-Konzert" für Klavier und Orchester in Es-dur, ein musikalischer Spaß und die Symphonie in A-dur KV 201 folgten.

Schon der Auftakt ließ erkennen, dass der Leiter Rolf Beitzel außergewöhnliche Werke ausgesucht hatte. "Il Ré Pastore" ist eine der selten gespielten frühen Opern Mozarts, ein Auftragswerk der Kaiserin Maria Theresia, in der es dem Komponisten erstmals gelingt, das Drama mit dem Geist von Kammermusik und Symphonik in Einklang zu bringen und in der er eine neue Balance zwischen dem Orchester und subtil geführten Sängerstimmen fand.

Mit 21 Jahren schrieb Mozart das Klavierkonzert in Es-dur KV 271 für die damals in Salzburg gastierende französische Pianistin Mademoiselle Jeunehomme. Abweichend von der damaligen Konzerttradition fällt das Klavier dem Orchester gleich zu Beginn mit einer solchen Kühnheit ins Wort, wie sie bei späteren Werken Mozarts nicht mehr zu finden ist. Am Klavier begeisterte als Solist Markus Krebel.

Viel über Mozarts Freude am musikalischen Scherz verrät ein "Musikalischer Spaß". Selbst feinste Misstöne und unsaubere Tongebungen hätten Mozart fast körperliche Schmerzen verursacht, heißt es. Diese Empfindungen verstärkte er in seinem unter der Nummer 522 im Köchelverzeichnis zu findenden Werk so stark, dass auch "normale" Zuhörer von den Misstönen der Hörner im Menuett und der Streicher am Schluss des Finales unüberhörbar "belästigt" werden.

Obwohl der jugendliche Genius sie augenscheinlich in größter Eile niedergeschrieben hat ist sie eines der großen symphonischen Meisterstücke aus Mozarts Jugendzeit geworden, das sich durch seine kammermusikalische Faktur, die Feinheit des Satzes und das dramatische Finale auszeichnet.

Das im Jahre 1949 gegründete Kammerorchester Collegium Musicum zeigte einmal mehr, welch hohes künstlerisches Potenzial in der Gruppe der heute 30 Laienmusiker aus dem Bereich der Streichinstrumente steckt.

Den passenden Rahmen verlieh dem Konzert nicht nur das Ambiente des Bad Honnefer Jugendstilsaales, sondern auch die große Zahl der Zuhörer auf den fast ausgefüllten Stuhlreihen, die am Ende mit dem "Brot der Künstler" nicht sparten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort