Akademisches Orchester spielt Debussy, Ravel und Franck

Beeindruckende Interpretation der Werke des französischen Impressionismus

Bonn. Mit Claude Debussys "Prélude à l'après-midi d'un Faune", Maurice Ravels "Ma mère l'Oye" und César Francks d-Moll-Sinfonie standen beim Konzert des Akademischen Orchesters Bonn ausschließlich Werke des französischen Impressionismus auf dem Programm.

Unter dem ebenso umsichtig-sensiblen wie straff gehaltenen Dirigat von Christian Letschert-Larsson gelangen den Musikerinnen und Musikern höchst beeindruckende, der spezifischen Klangästhetik ihrer Zeit schlüssig Rechnung tragende Interpretationen. Sie legten die jeweiligen Strukturen der Werke offen, wobei der Kontext jedoch niemals vernachlässigt wurde, und richteten besonderes Augenmerk auf die Nebenstimmen, was der Plastizität der Musik zugute kam.

Letschert-Larsson lieferte bei Debussy und Ravel keine "Programm-Musik", keine musikalische Bebilderung ab, sondern sozusagen "absolute" Musik. Hierbei konnte er sich auf alle Pulte verlassen. Sehr homogene Streicher, warmes Holz und blitzsauberes Blech ließen Francks dreisätzige Sinfonie in weit auslotender, präzise gegeneinander geschnittener Dynamik zu einem außergewöhnlichen Klangereignis wurden.

Die zögerliche Entwicklung des Kopfthemas nutzte der Dirigent zu einem fast "filmmusikalisch" anmutenden Spannungsaufbau, der das bislang Umspielte hernach explosionsartig preisgab. Zu welch' mitreißender Energie-Entfesselung das Orchester in der Lage ist, offenbarte die Klimax des finalen Allegro non troppo, die man sich kaum steigerungsfähiger disponiert hätte vorstellen mögen.

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