Akademische Orchester Abschlusskonzert zum Dies academicus

Mit einer Narrenschelle beginnt seine vierte Sinfonie, die letzte, in welcher Gustav Mahler auf die Gedicht-Anthologie "Des Knaben Wunderhorn" Bezug nimmt. Sie endet mit einer Absage an alles "weltlich Getümmel". Das Akademische Orchester mochte sich dies unter der Leitung von Karsten Huschke in der Aula der Universität zum Abschluss des Dies academicus durchaus zu eigen gemacht haben, mit einem recht achtbarem Ergebnis.

Der Schwerpunkt der Orchesterarbeit lag ohrenfällig auf den kammermusikalischen Aspekten. Im Tutti konnten Huschke die rhythmischen Fäden bisweilen schon einmal entgleiten. Zur orchestralen Glanzleistung hingegen geriet das fast überirdisch licht musizierte Poco Adagio des dritten Satzes.

Von wirkungsvoller Plastizität zuvor auch die um einen Ganzton nach oben "verstimmte" Solo-Violine des Konzertmeisters im orchestralen Kontext des zweiten Satzes. Mit Claudia Grundmann stand im vierten Satz eine Sopranistin zur Verfügung, die sich die gebotene Naivität im Ausdruck überzeugend bewahren konnte.

Etwas abenteuerlich war das Konzert eröffnet worden mit Bachs Praeludium und Fuge Es-Dur (BWV 552), gespielt von Wolfram Syré an einem virtuellen Orgelsystem, bei dem "berühmte Orgeln Ton für Ton zusammen mit dem Nachhall der betreffenden Kirchen" digital abgerufen werden können. Der Klang in der Aula allerdings war indes ohne Spur irgendeiner Räumlichkeit.

Die lieferte dafür das Akademische Orchester mit der etwas rustikal in Szene gesetzten, effektvoll blechgepanzerten Bearbeitung jenes Werks durch Arnold Schönberg.

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