Frauke H. kann nicht mehr

BONN · Kühlschrank leer, Heizung aus - nach einer Vielzahl von Schicksalschlägen ist Frauke H. allein. Das Geld vom Sozialamt reicht nicht aus.

Sie ist froh, wenn sie Besuch bekommt und mit jemandem reden kann. Oft passiert das nicht, denn Frauke H. ist allein. Vor acht Jahren verlor sie ihren Sohn bei einem Unfall, vor fünf erlag ihr Mann einer schweren Krankheit. Sie selbst hat seit 12 Jahren Krebs. Frauke H. kann nicht mehr.

"Ich habe ein hartes Leben hinter mir." Dazu kommt, dass sie jeden Monat bangen muss, ob sie ihre Medikamente noch kaufen kann, selbst die Rezeptgebühren sind oft zu viel.

Das Geld vom Sozialamt reiche längst nicht aus, um alle Kosten zu decken. "Ich weiß nicht, wie ich das alles bezahlen soll." Ihr Kühlschrank ist leer, die Wohnzimmergarnitur Jahre alt und verschlissen. Die Heizung stellt sie nicht an, das ist einfach zu teuer.

Manchmal ist der Weg zum Krankenhaus unbezahlbar

Hilfe von anderen bekommt sie kaum, eine Familie hat sie nicht mehr und manchmal ist sogar der Weg zum Sozialamt oder ins Krankenhaus mit dem Bus nicht bezahlbar. Immer wieder ist sie den Tränen nah. "Ich hab die Nase voll davon, ständig von Amt zu Amt zu laufen", sagt die 73-Jährige. Weihnachten hat sie ganz allein zu Hause verbracht, Freunden einzuladen und mit ihnen zu feiern sei zu teuer. "Dann müsste ich ja etwas zu essen kaufen. Und das kann ich mir nicht leisten", klagt die Senioren.

"Was soll ich machen, es geht einfach nicht." Inzwischen haben ihr die Ärzte gesagt, dass ihre Krankheit nicht mehr zu heilen ist und während andere dann eine Familie haben, die sie auffängt, muss Frauke H. das mit sich allein ausmachen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort