Altersarmut: Nur 200 Euro zum Leben im Monat

"Wie weh Hunger tut, das weiß ich", sagt Sarah K. Ihr bleiben nur 200 Euro zum Leben im Monat. "Aber ich esse nicht so viel."

 Nur ein paar Euro bleiben den Armen zum Leben.

Nur ein paar Euro bleiben den Armen zum Leben.

Foto: Archiv

Sanft fallen Sonnenstrahlen durch die schneeweißen Rüschengardinen. Rentnerin Sarah K. ist stolz auf ihre gepflegte Wohnung. "Vieles von der Einrichtung stammt aus besseren Tagen", sagt die 74-Jährige. Ihren Lebensabend hatte sich die zierliche Seniorin anders vorgestellt. Aber die Gesundheit machte ihr einen Strich durch die Rechnung.

"Wie weh Hunger tut, das weiß ich", blickt Sarah K. auf ihre Kindheit zurück. Schon früh gingen die Kinder auf die Felder arbeiten, um die Familie zu unterstützen. Nach ihrer Hochzeit war Sarah K. zunächst als Hausfrau und Mutter zufrieden. Doch schon früh ging die Ehe in die Brüche. Die junge Frau machte eine Ausbildung zur Krankenschwester.

Nach ihrer Scheidung zog sie die zwei Töchter alleine groß. Tagsüber war sie für die Kinder da, nachts arbeitete sie auf Station. Dabei habe sie jedoch vergessen, an ihre eigene Gesundheit zu denken. Erste Warnzeichen nahm sie nicht ernst bis sie, gerade einmal 55-jährig, mit einem Schlaganfall zusammenbrach.

Ihrer Arbeit konnte sie nicht mehr nachgehen. Entsprechend klein ist ihre Rente. "Im Monat bleiben mir 200 Euro zum Leben", sagt Sarah K., "aber ich esse auch nicht so viel."

Eine Freude bleibt ihr im Alter: das acht Monate alte Enkelchen. "Die Kleine ist mein Sonnenschein. Ich habe es im Leben so schwer gehabt, aber da blühe ich auf", begeistert sie sich. fhg

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