Starker Bonner Auftritt in Berlin

Die Premiere der "RheinLobby" an der Spree überzeugt

Starker Bonner Auftritt in Berlin
Foto: David Heerde

Berlin. Wenn Beethoven-Statuen das Portal der Landesvertretung an der Hiroshimastraße flankieren, kann in der guten Stube Nordrhein-Westfalens in Berlin nur eines im Mittelpunkt stehen: Bonn.

Zwei der künstlerisch gestalteten Figuren, die jüngst neben weiteren auf dem Münsterplatz standen, hatte die Stadt für die "RheinLobby" an die Spree transportieren lassen. Zur Premiere der in Bonn seit vier Jahren etablierten Netzwerkveranstaltung in der Bundeshauptstadt kamen am Dienstagabend rund 450 Gäste, und Bonn zeigte sich dabei von seiner besten Seite.

"Der Sprung an die Spree hat sich gelohnt", freute sich Klaus Schmuck von der Agentur Kreativ Konzept zu vorgerückter Stunde. Da hatten die Vertreter von internationalen Verbänden und Organisationen, aus Ministerien, Politik und Wirtschaft längst Kontakte geknüpft, interessante Gespräche geführt und vieles über den gelungenen Strukturwandel der ehemaligen Bundeshauptstadt hin zur Bundes-, UN- und Konferenz-Stadt erfahren. Vielfach ausgesprochenes Lob spiegelte sich nicht nur auf dem Gesicht von Matthias Schultze wider.

Der Geschäftsführer des World Conference Center Bonn (WCCB) strahlte, ebenso Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann. Sie reisten am Mittwoch an den Rhein zurück mit der Erkenntnis: Bonn hat eine Lobby in Berlin, und es ist gut, dass Bonn in Berlin als Lobbyist auftritt.

Die kurzweilige Talkrunde zu Beginn des Abends hatte NRW-Minister Andreas Krautscheid als Hausherr mit den Worten eröffnet: "Es ist Symbolträchtiges aus Bonn weggegangen, und die Käseglocke ist 1:1 umgezogen. Doch was ist heute dort, wo einmal die Käseglocke war? Am Langen Eugen prangt das Logo der UN, Bonn ist Wissenschaftsstadt mit drei Dax-notierten Unternehmen. Es ist ein kleines Wunder, was in den Jahren nach dem Beschluss vom 20. Juli 1991 geschehen ist."

Dieckmann dankte Bund und Land für die Unterstützung und versicherte einmal mehr, dass die gemachten Versprechen und im Bonn/Berlin-Gesetz festgeschriebenen Zusagen auch eingehalten worden seien. Ihr Appell an Berliner wie Bonner lautete: "Lassen Sie uns in Zukunft weiter gemeinsam arbeiten für den Erfolg der Bundeshauptstadt und der Bundesstadt."

Dass am Rhein nachhaltig an der Zukunft gearbeitet wird, zeigte sich auf der großen Videowand über den Köpfen der Zuhörer: Aus der Gronau wuchs im Zeitraffer das World Conference Center, das Ende nächsten Jahres eröffnet werden soll. Der neue Bau neben dem ehemaligen Plenarsaal werde den UN-Bedürfnissen gerecht, und aus ihm heraus werden Themen wie Nachhaltigkeit hinaus in die Welt transportiert, sagte Schultze.

Minister Armin Laschet verwies auf die Metropolis-Konferenz, die vom 27. bis 31. Oktober in Bonn Forschung, Politik und Praxis im Bereich Migration und Vielfalt in einem Forum zusammenführt. Ziel des Projekts ist, die akademische Forschungskapazität und politisch relevante Forschung in den Themenbereichen Migration und Vielfalt zu fördern und die Nutzung dieser Forschung durch Regierungen und Nichtregierungsorganisationen zu unterstützen.

"Man muss den Standort Bonn nutzen für das internationale Profil Deutschlands", sagte Laschet. Was in Bonn sei, wisse schon der Kölner nicht, "aber jeder in der ganzen Welt kennt Maastricht. Das wünsche ich mir auch für Bonn."

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