Rat wechselt Wirtschaftsprüfer des Naujoks-Betriebes aus

Gilles: "Man wird hellhörig und schaut hin"

Bonn. Ist das städtische Gebäudemanagement (SGB) in Schieflage geraten? Diese Frage stellte sich, als der Stadtrat am Donnerstagabend einstimmig den SGB-Jahresabschluss 2006 genehmigte und die Betriebsleitung um Gebäudemanager Friedhelm Naujoks entlastete.

Das passierte jedoch mit einem Paukenschlag. Denn auf Antrag der CDU hin wurde auch beschlossen, den Wirtschaftsprüfern den Stuhl vor die Tür zu setzen und ein anderes Unternehmen mit einer "vertiefenden Prüfung" zu beauftragen sowie ein modernes Liquiditäts- und Risikomanagement sicherzustellen.

CDU-Finanzsprecher Klaus-Peter Gilles sprach von dringendem Handlungsbedarf, vor allem weil das Anlagevermögen möglicherweise um 106 Millionen Euro zu hoch bewertet sei. Sein Fazit: "Im jetzigen Rahmen ist nicht zu erwarten, dass sich das SGB über eigene Erträge finanzieren kann, sondern weiter über Zuschüsse."

Er erinnerte daran, das SGB sei in der Absicht gegründet worden, es künftig über ein Mieter/Vermietermodell zu finanzieren und gegebenenfalls "stille Reserven" von 60 Millionen Euro zu heben. Wie es jetzt aussehe, könne es zu einer erheblichen "Abweichung" von diesen Erwartungen kommen. "Man wird hellhörig und schaut hin", sagte Gilles.

Die SPD sowie die anderen Fraktionen schlossen sich zwar dem Vorstoß der CDU an, jedoch sagte SPD-Sprecher Dieter Schaper: "Es ist ein ungeeigneter Ort und Zeitpunkt, das SGB in Frage zu stellen." Es gebe uneingeschränkte Testate der Wirtschaftsprüfer, denen man vertrauen dürfe und müsse.

"Es gibt keine Liquiditätsprobleme, denn die Liquidität kommt von der Stadt", sagte Schaper. Im übrigen sei eine Wertkorrektur des Anlagevermögens eines städtischen Eigenbetriebes nicht vergleichbar mit der Wertberichtigung bei einer Aktiengesellschaft.

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