Hunde brauchen Freilauf

Der Verein Hundefreilauf hat ein Areal am Rhein im Beueler Norden von der Forstbehörde gepachtet und wirbt für sich.

 Hier fühlen wir uns wohl: Auf der Hundewiese an der Nordbrücke sind Schilder aufgestellt.

Hier fühlen wir uns wohl: Auf der Hundewiese an der Nordbrücke sind Schilder aufgestellt.

Foto: Max Malsch

Schwarzrheindorf. Mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit ging der Verein Hundefreilauf Bonn bei seinem ersten Schilderfest Samstag am Rheinufer in Höhe der Kläranlage auf Hundebesitzer, Spaziergänger, Jogger und Radfahrer zu, um sie bei einem kühlen Getränk und einem kleinen Plausch über die Vereinszwecke zu informieren.

"Drei große Schilder haben wir, unterstützt von der Stadt Bonn, auf der großen Wiese aufgestellt. Sie nahmen wir zum Anlass, uns wieder vorzustellen", erklärte Schatzmeisterin Susanne Glaeske.

Nicht jeder Besucher der großen Wiese südlich der Nordbrücke wisse, dass die 600 mal 150 Meter große Fläche vom Verein gepachtet wurde, um Hunden einen Raum zum Auslaufen und Aufbauen sozialer Kompetenzen zu bieten. Vor etwa drei Jahren nahm der Verein seine Arbeit auf. Zunächst zahlte er dem Landwirt Markus Vianden einen Ausgleich für ausfallende Einnahmen durch mit Kot verunreinigtes Heu (der GA berichtete). Seit November 2010 ist der Verein direkter Pächter des Geländes.

"Es ist in Deutschland ein wohl einmaliger Fall, dass ein Forstbetrieb wie bei uns ein Gelände direkt verpachtet", erklärte Erste Vorsitzende Petra Gereit. 65 000 Quadratmeter stehen den Hunden zum Auslaufen zur Verfügung. Das Areal wird von Vereinsmitgliedern sauber gehalten, ein befreundeter Landwirt sorgt für den regelmäßigen Schnitt der Wiese. "Wir haben etwa 135 Mitglieder, die Wiese wird aber durchschnittlich am Tag von 400 Hunden besucht. Mit dem Schilderfest wollen wir Hundebesitzer auf uns aufmerksam machen", so Gereit.

Niemanden wolle man verscheuchen oder die Nutzung der Fläche verbieten, betont sie. "Ziel ist es, möglichst viele Nutzer für uns zu begeistern und vom Eintritt in den Verein zu überzeugen", sagt sie. Zudem versuche man Aufklärungsarbeit bei Spaziergängern ohne Hunden zu leisten.

"Es gibt immer noch viele Leute, die erst mal kein Verständnis dafür haben, dass die Hunde hier frei laufen müssen", so Glaeske. Ihnen erkläre man, wie notwendig der Auslauf für eine artgerechte Haltung der Tiere ist. Man wolle damit auch für gegenseitige Rücksichtnahme appellieren. "Bewusst formulierten wir die Tafeln nicht als Verbotsschilder, sondern quasi als Einladung sich mit der Situation zu beschäftigen", so Gereit.

Hundehalter hätten nicht immer unberechtigt einen schlechten Ruf, erklärt Glaeske, mit gemeinsamer Rücksichtnahme könne man in Zukunft aber viel erreichen.

Weitere Informationen auf www.hundefreilauf-bonn.de

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