Handwerker dringen auf schnelle Bezahlung

Runder Tisch bereitet lokales Konjunkturpaket vor. Spendenaktion für Altes Rathaus angeregt

Bonn. Bis der Geldsegen aus dem Konjunkturpaket, fast 47 Millionen Euro für Bonn, bei hiesigen Betrieben und dem lokalen Arbeitsmarkt in der Region ankommt, ist noch einiges zu tun.

Auf Einladung des Bonner Bundestagsabgeordneten Ulrich Kelber (SPD) haben sich am Freirag Vertreter von Industrie und Handwerk, Hochschulen und Krankenhäusern, Banken und Arbeitsagentur zu einem runden Tisch im Uni-Club versammelt, um zu besprechen, wie man die Gelder optimal einsetzen kann.

In einer Pressekonferenz berichtete Kelber von einigen Anregungen: Die Vertreter der Kreishandwerker und der Handwerkskammer hätten darauf gedrängt, dass die Stadt Bonn nach Erledigung der Aufträge die Rechnungen schnell bezahlt, damit die Firmen nicht in Liquiditätsengpässe geraten.

Demnach solle das Geld möglichst schon nach zwei Wochen und nicht erst wie üblich nach drei oder vier Monaten fließen, berichtete Kelber von den Wünschen.

Die Vertreter von Wirtschaft und Gewerkschaften seien sich auch einig gewesen, auf Tariftreue zu achten und darauf, dass die Aufträge an Betriebe gingen, die Auszubildende beschäftigen.

Politisch gewollt ist von der Ratsmehrheit auch, die Regeln für die Auftragsvergabe zu vereinfachen.

Am Donnerstag hatte die CDU sich dafür ausgesprochen, Aufträge stärker "freihändig" und mit begrenzter Ausschreibung zu vergeben, Freitag unterstützte Kelber diesen Vorschlag. Das sei beim runden Tisch auch der Wunsch der Banken- und der Handwerker-Vertreter gewesen.

Die gelockerten Regeln sollen nach seiner Darstellung aber nicht nur für die Projekte des Konjunkturprogramms, sondern für alle städtischen Investitionen in diesem und im nächsten Jahr gelten.

Der nächste Wunsch: Das Geld solle nicht nur auf zwei oder drei Großprojekte verteilt werden, sondern es soll in möglichst vielen Ortsteilen etwas passieren, um eine Sogwirkung zu erzielen. Dabei sollten die Aufträge nicht nur an Generalunternehmer, sondern an möglichst viele kleine und mittelständische Betriebe gehen.

Was die Sanierung des Alten Rathauses angeht, kann sich inzwischen offenbar auch die SPD eine Zustimmung vorstellen. "Wir sollten aber darüber nachdenken, ob man dafür eine Spendenaktion mit einbaut, um die Bürger mit dem Projekt zu identifizieren", sagte deren OB-Kandidat Jürgen Nimptsch. "Ich sehe dafür eine große Bereitschaft bei vielen Bürgern."

Seiner Ansicht nach könne die Stadt das Nötigste zur Sanierung des Energiestandards beitragen, "und da, wo es ans Schöne geht, engagieren sich die Bürger".

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