Kleinkrieg ums Klubheim Politiker sehen Sportplatz-Verlagerung skeptisch

Pützchen · Der Vorschlag des TuS Pützchen, den Sportplatz auf die Fläche des heutigen Rasenplatzes an der Gesamtschule zu verlegen und dort einen neuen Kunstrasenplatz samt Vereinsheim zu bauen, stößt auf unterschiedliche Reaktionen.

 Von der Dachterrasse schallt der Lärm zu den Nachbarn herüber.

Von der Dachterrasse schallt der Lärm zu den Nachbarn herüber.

Foto: Holger Willcke

"Das ist eine Lösung für die nächste Generation. Ich glaube nicht, dass die Stadt bei der derzeitigen Haushaltslage das Geld für eine Umsiedlung des Vereinszur Verfügung stellen wird", vermutet Beuels CDU-Fraktionsvorsitzender Günter Dederichs.

Der Fraktionssprecher der Grünen Werner Rambow stuft den Nachbarschaftsstreit als sehr schwierig ein: "Auf der einen Seite wollen wir den Verein nicht behindern, aber auf der anderen Seite müssen wir auch die Anlieger schützen." Er habe derzeit keine Patentlösung für das Problem. "Ich sehe das ähnlich wie meine Kollegen aus den anderen Fraktionen. Wir werden die vorgeschlagene Abmahnung erst einmal aufhalten und das Thema in Ruhe und vor allem mit Sachlichkeit diskutieren", so Rambow weiter.

Den Umzug des Vereins zur Gesamtschule stuft der Politiker als eine von vielen Möglichkeiten ein, gibt aber zu bedenken: "Es gibt eine Prioritätenliste für den Bau von Kunstrasenplätzen. Und da rangieren viele Vereine vor dem TuS Pützchen. Wir können keine anderen Vereine benachteiligen, nur weil der TuS Probleme mit der Nachbarschaft hat, die eigentlich nichts mit dem Spielbetrieb zu tun haben."

CDU-Stadtverordneter Willi Härling, der sowohl Vorsitzender des Sportausschusses als auch Vorstandsmitglied des TuS Pützchen ist, setzt seine Hoffnung auf die Diskussion in der Sitzung der Bezirksvertretung Beuel am Mittwoch, 30. Mai, (Beginn 17 Uhr im Bonner Stadthaus): "Dort werden wir in aller Sachlichkeit versuchen, die Wogen zu glätten und nach Lösungen zu suchen. Eine Abmahnung des Vereins halte ich zum jetzigen Zeitpunkt für falsch."

Härling wird allerdings nicht mitdiskutieren. Grund: Er hat die Stadtverwaltung prüfen lassen, ob er bei diesem Thema wegen der Doppelfunktion befangen ist. "Die Überprüfung ergab, dass ich befangen bin. Deswegen werde ich mich raushalten", so Willi Härling gestern. Der Sportausschuss hat übrigens das Thema ebenso wie der Wirtschaftsausschuss an die Bezirksvertretung Beuel weitergeleitet.

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