Zweiter Anlauf für Aussprache

Nachdem im Bonner Kirchenstreit der erste Runde Tisch Anfang April platzte und mehr als 400 Katholiken am Münster protestierten, wird Stadtdechant Schumacher am Mittwoch im Gangolfsaal den zweiten Versuch starten.

Zweiter Anlauf für Aussprache
Foto: Barbara Frommann

Bonn. Nachdem im Bonner Kirchenstreit der erste Runde Tisch Anfang April platzte und mehr als 400 Katholiken am Münster protestierten, wird Stadtdechant Wilfried Schumacher am Mittwochabend von 19 bis 22 Uhr im Gangolfsaal den zweiten Versuch starten.

Der Streit hatte sich an der Planung einer Godesberger Großgemeinde und einer plötzlichen Personalrochade von Bad Godesberger und Beueler Priestern entzündet.

Nach Mahnwachen, dem Rücktritt eines Großteils von Pfarrgemeinderatsmitgliedern in Godesberg und dem Protest des Bonner Katholikenrats bei Joachim Kardinal Meisner konzentriert sich die Diskussion nun auf das Laienmitspracherecht in den Gemeinden.

In einem von Weihbischof Heiner Koch, Prälat Stefan Heße und Schumacher gezeichneten Schreiben werden die 13 Bonner Seelsorgebereiche mit je zwei Gremienvertretern und leitendem Pfarrer, der Bonner Katholikenrat mit zwei Vertretern sowie die drei unabhängigen Bad Godesberger Initiativen mit drei Vertretern zum Runden Tisch eingeladen. Vom Erzbistum sind Koch, Heße und Prälat Hans-Josef Radermacher dabei. Nach bisherigen GA-Informationen liegen bislang keine Absagen vor.

"Der Runde Tisch wird professionell moderiert, damit ein fairer Dialog auf Augenhöhe entstehen kann", heißt es in dem Schreiben, das dem GA vorliegt. Zielsetzung sei, einen Überblick über den aktuellen Handlungsbedarf in den Seelsorgebereichen und auf Stadtebene zu bekommen, damit Probleme, Herausforderungen und Konflikte lösungsorientiert bearbeitet werden können.

Zudem wolle man Ideen zur Bearbeitung zusammentragen und nächste Schritte für den Fortgang überlegen. Die jeweiligen Vertreter einer Perspektive hätten die Möglichkeit, ein fünfminütiges Statement abzugeben. Die Reihenfolge werde durch Los bestimmt.

Auch das Erzbistums gebe eine Bewertung ab. Die Ergebnisse würden dokumentiert. "Wir wollen miteinander eine gute Erfahrung als Kirche machen", wünschen sich Erzbistum und Stadtdechant.

Mit Blick auf das Zustandekommen des lange gefährdeten Runden Tisches hätten sich die unabhängigen Bad Godesberger und Beueler Katholikengruppen in den vergangenen Wochen bewusst mit Aktionen und öffentlichen Äußerungen zurückgehalten, kommentiert Martin Utsch.

"Wir glauben, dass die Vertreter aus Köln verstanden haben, dass es sich bei den Diskussionen nicht nur um ein kleineres Kommunikationsproblem handelt, sondern dass es uns um sehr grundsätzliche Dinge im Verhältnis Laien und Amtskirche geht." Man hoffe, dass das Erzbistum mit einem echten Mandat und mit der Absicht anreise, die hier möglichen Erkenntnisse in eine wirkliche Weiterentwicklung synodaler Strukturen in der Kooperation Laien und Amtskirche einfließen zu lassen. "Wir sind auf jeden Fall hellwach und beobachten die Entwicklung."

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