Von Missbrauch betroffene Ex-Ako-Schüler gründen Verein

Die Bonner Gruppe der von Missbrauch betroffenen Ex-Schüler des Aloisiuskollegs (Ako) und ihrer Angehörigen hat sich zu einem Verein formiert.

Bonn. Die Bonner Gruppe der von Missbrauch betroffenen Ex-Schüler des Aloisiuskollegs (Ako) und ihrer Angehörigen hat sich zu einem Verein formiert. Wie berichtet, hatte die Bonner Regionalgruppe des Berliner "Eckigen Tischs", der bundesweit von Missbrauch Betroffenen an Jesuitenschulen, Mitte Mai in Königswinter einen ersten direkten Gedankenaustausch mit drei Vertretern des Ako veranstaltet.

Ende Mai hatte die Gruppe ihre Belange auch am ersten bundesweiten eckigen Verhandlungstisch mit der Spitze des Jesuitenordens in Berlin vertreten. Nun als Verein sehen die Mitglieder aus dem In- und Ausland ihre Ziele darin, das Ako und den Orden zu einer öffentlichen Anerkennung aller am Kolleg innerhalb von vier Jahrzehnten begangener Missbrauchstaten zu bewegen und Entschuldigungen einzufordern. Des Weiteren geht es dem Bonner Eckigen Tisch darum, dass alle Betroffenen eine finanzielle Unterstützung durch den Orden erhalten.

Aktuelle Ako-Schüler sollten wiederum nicht nur wie bislang intern, sondern auch von externen Experten über Missbrauchsprävention aufgeklärt werden, erklärt der Verein. Nach der internen Zusammenstellung von Übergriffsfällen im Ako-Zwischenbericht und der Veröffentlichung der von Ursula Raue, der Missbrauchsbeauftragten des Jesuitenordens, gesammelten Ako-Fälle ( der GA berichtete) müssten nun auch externe Ermittler nochmals die Fakten aufarbeiten, fordert die Gruppe zudem.

Ihre Sicht stimmt hier mit der des Jesuitenprovinzials Pater Stefan Dartmann überein. Auch Dartmann ist, wie berichtet, derzeit auf der Suche nach einem neuen neutralen Aufklärer. Der Bonner Verein Betroffener wünscht sich hier einen so konsequenten und effektiven Ermittler wie Thomas Pfister, der schon in Sachen Missbrauchsfälle im Kloster Ettal aktiv war.

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