Vandalismus in der Rüngsdorfer Kapelle

RÜNGSDORF · Dechant Wolfgang Picken ist fassungslos: Schon wieder haben Unbekannte versucht, die Marienfigur in der Rüngsdorfer Kapelle zu beschädigen. "Wir gehen hier von gezieltem und religiös motiviertem Vandalismus aus. Es wurde nichts gestohlen. Der Täter hat offenbar beabsichtigt, den Ort zu schänden und die Madonna zu beschädigen", sagte der Dechant.

"Wir gehen hier von gezieltem und religiös motiviertem Vandalismus aus. Es wurde nichts gestohlen. Der Täter hat offenbar beabsichtigt, den Ort zu schänden und die Madonna zu beschädigen", sagte der Dechant.

Laut Polizeibericht gelangten die Täter gestern in den frühen Morgenstunden durch die nicht abgeschlossene Tür in die Kapelle. Mit unbekanntem Werkzeug versuchten sie, die Panzerglasscheibe, hinter der die Madonna steht, einzuschlagen.

Dabei entstand ein circa acht Zentimeter großes Loch. Durch dieses wollten sie wohl den Rosenkranz der Madonna herausziehen. Zum Teil gelang ihnen das auch. Vermutlich stellten sie dann fest, dass der vermeintlich wertvolle Rosenkranz aus Metall bestand, so die Polizei weiter.

Laut Dechant Picken wurde die Marienfigur durch die Schläge auf das Panzerglas vom Sockel gestoßen und leicht beschädigt. Der Rosenkranz wurde zerrissen, seine Einzelteilen in die Kapelle geworfen. "Es ist bereits der dritte Anschlag auf die Rüngsdorfer Madonna in den letzten fünf Jahren", teilte die Gemeinde mit. Der Kirchenvorstand hatte bereits vor zwei Jahren entschieden, den der Madonna gestifteten Schmuck nicht wieder in den Glasschrein zu hängen, um neuen Straftaten vorzubeugen.

Der Vandalismus, der "sich nun unmittelbar gegen die Madonna selbst richtet, schockiert uns besonders". Die Tat richte sich gegen die Würde des Ortes und die Frömmigkeit vieler Menschen. Sie zeige ein hohes Potenzial an Aggressivität und fehlendem Respekt vor dem, was Menschen heilig ist, so Dechant Picken. "Dieses Phänomen begegnet uns immer öfter und muss die Bevölkerung nachdenklich stimmen." Die Rüngsdorfer Kapelle gehört zu den populären Gnadenorten in Bonn und wird täglich von vielen Menschen unterschiedlicher Kultur und Religion aufgesucht. Bis zur Reparatur des Glasschreins bleibt nach Angaben des Kirchenvorstands die Kapelle geschlossen.

Hinweise an die Polizei unter der Telefonnummer 0228/150.

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