Ulrich Kelber (SPD) wirft der Linken Unkenntnis bei Strom-Sozialtarif vor

"Konzept nicht kapiert"

Bonn. (kf) Für den Bonner SPD-Bundestagsabgeordneten Ulrich Kelber sind günstigere Stromkosten für Geringverdiener ein Anliegen, für die Linken allerdings auch. "Ich bin aber enttäuscht, dass die Linke mein Konzept nicht verstanden hat", ärgert sich Kelber nach deren Kritik.

So hätten Vorkasse-Stromzähler und das Aufrechterhalten einer Minimal-Stromversorgung, die für den Betrieb einer Glühbirne und einer Herdplatte reicht, nichts miteinander zu tun - anders als die Linke das darstelle. Denn selbst wenn Menschen keine Vorkasse leisten könnten, solle es eine Minimal-Grundversorgung mit Strom geben, erklärt Kelber. "Das ist unabhängig voneinander."

Entlarvend sei auch, dass keine deutsche Kommune mit Linken in der Mehrheit bisher einen eigenen Strom-Sozialtarif eingeführt habe. Denn das bedeute höhere Defizite oder höhere Preise für die übrigen Stromkunden, was lokale Energieversorger dann zusätzlich gegenüber der Konkurrenz schwäche. Die SPD wolle dagegen bundeseinheitliche Regelungen durchsetzen.

Wenn die Linke zudem eine Anpassung der Hartz IV-Regelsätze fordere, liege sie richtig, meint auch Kelber. "Diese Anpassung findet dieses Jahr statt", gibt er zu bedenken. "Aber es geht eben nicht nur um diese Menschen. Denn auch viele Leute, die nicht Hartz IV bekommen, haben Probleme beim Zahlen ihrer Stromrechnungen."

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