Stadt sieht keine dunklen Wolken mehr über dem WCC Bonn

Finanzierung steht jetzt auf einer soliden Basis, hieß es im Unterausschuss Zukunft Bonn - Doch Politiker sehen viele Fragen noch offen

Bonn. Arno Hübner und Evi Zwiebler sind "zuversichtlich, dass das World Conference Center Bonn (WCC Bonn) "jetzt auf einer soliden finanziellen Basis steht und Ende dieses Jahres eingeweiht werden kann".

Der ehemalige Stadtdirektor und die Amtsleiterin sind im Stadthaus zuständig für das Projekt und berichteten am Donnerstag in nichtöffentlicher Sitzung dem Unterausschuss Zukunft Bonn über die aktuelle Situation. Vor der Presse sagten sie anschließend, dass die Baukostensteigerung von zunächst 140 auf jetzt 183 Millionen Euro im wesentlichen auf die Vergrößerung des Hotels von 200 auf nun 336 Zimmer, auf den Bau größerer Ausstellungsflächen, die Materialkostensteigerung und den Fall des Dollarkurses (die Finanzierung basierte auf dem Dollar) zurückzuführen sei.

Zwiebler betonte, dass durch die baulichen Veränderungen "die Wirtschaftlichkeit des WCC Bonn" erhöht würde. Neben dieser Kostenerhöhung von 43 Millionen Euro müssten weitere 20 Millionen Euro für das zu erwartende Defizit in den ersten Betriebsjahren sowie für Zinsen aufgebracht werden.

Eine koreanische Investmentgesellschaft, hinter der auch große Versicherungskonzerne stünden, sei nun mit rund 90 Prozent in die Muttergesellschaft des Investors, UNCC (United Nations Conference Center), eingestiegen, da sie die meisten Gesellschaftsanteile von SMI Hyundai übernommen habe.

Die Investmentgesellschaft, die bereits schon als Co-Investor am WCC Bonn beteiligt war, werde sich jetzt mit Eigenkapital, aber auch mit Krediten, unter anderem von der Sparkasse KölnBonn, stärker denn je an dem Projekt beteiligen, sagte Hübner. Er versicherte, dass der Vertrag zwischen Stadt und SMI Hyundai, wonach der Investor den Betrieb für 30 Jahre übernimmt, von der neuen Konstellation unberührt bleibe.

Detmar Kühl, beim städtischen Gebäudemanagement (SGB) zuständig für das Kongresszentrum, verwahrte sich gegen den Vorwurf, das SGB habe seine Kontrollfunktion unzureichend wahrgenommen. Im übrigen habe OB Bärbel Dieckmann den Unterausschuss in seiner nichtöffentlichen Sitzung im April vergangenen Jahres mündlich über eine damals sich abzeichnende Kostensteigerung von 140 auf 174 Millionen Euro informiert.

Hübner sagte, die Stadt müsse sich nicht an den Baukosten beteiligen. Der Investor erhalte jedoch bis 2014 - und nicht, wie zunächst vereinbart, bis '08 - pro Jahr rund 600 000 Euro für Betrieb und Unterhaltung des Plenarsaals und des Wasserwerks. Das Geld kommt aus den Erlösen des Rücklagetopfes, in den Bund und Land rund 50 Millionen Euro eingezahlt haben.

Teilnehmer der Ausschusssitzung sprachen von einem "turbulenten Verlauf". Viele Fragen seien offen geblieben und man hoffe, dass der von Hübner und Zwiebler verbreitete Optimismus sich bewahrheiten werde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort