Stromgewinnung Solarpark auf Ex-Mülldeponie

BONN/HERSEL · Da gibt es eine 28 Hektar große Fläche, die ungenutzt ist, weder für Acker- noch für Wohnungsbau taugt, weil sie früher eine Mülldeponie war. Das kann es nicht sein, dachten sich die CDU Bonn und Bornheim und schlagen ihren politischen Gremien nun vor: Für das Gelände der ehemaligen Mülldeponie in Hersel solle geprüft werden, ob dort eine Großsolaranlage zur Stromgewinnung rechtlich wie auch technisch möglich wäre.

Die Fläche ist prädestiniert dafür", glaubt der Bonner Ratsherr Wolfgang Maiwaldt. "Je mehr man recherchiert, desto interessanter wird das Projekt." Die Oberfläche der alten Deponie, die auf Bornheimer Stadtgebiet liegt, aber der Stadt Bonn gehört, wird derzeit für 47 Millionen Euro aufwendig abgedichtet und rekultiviert. Dort wurden bis in die 1980er Jahre hinein fast drei Millionen Tonnen Hausmüll abgekippt.

Maiwaldt hat bereits nachgerechnet: Auf 28 Hektar könnten 40.000 Dünnschicht-Solarmodule mit einer Gesamtleistung von mehr als vier MegaWatt/peak aufgebaut werden. "Dieses Solarkraftwerk könnte mit rund 3,6 Millionen Kilowattstunden einen Bedarf von mehr als 1000 Vierpersonen-Haushalten abdecken." Unebenheiten im Gelände könne man durch ein spezielles Aufständersystem ausgleichen.

Auch Philipp Lerch sah sich gestern an Ort und Stelle um und ist angetan. "Es gibt hier keine Verschattung, insofern ist das ein interessanter Gedanke, wenn wir bei der Eigenerzeugung von Energie im Zuge des Atomausstieges vorwärts kommen wollen", sagte der Bonner CDU-Parteichef. Und trotz sinkender Zuschüsse sei eine solche Freianlage immer noch ein gutes Geschäft, meint er. "Außerdem stünde so ein Projekt Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis gut zu Gesicht.

Von Bornheimer CDU-Seite war Ratsherr Michael Paulsen gestern beim Ortstermin mit dabei. "Diese Fläche ist mit nichts anderem nutzbar", meint er und unterstützt die Idee. Planungsrechtlich sei die Umsetzung aber nicht ganz einfach, denn es müsse der Bebauungsplan geändert werden. Der Bau solcher Großanlagen sei nur dann gestattet, wenn sie in diesem Plan ausdrücklich gestattet sind.

Die Christdemokraten stellen sich allerdings schon auf Gegenwind durch den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ein, der solche Ideen ablehnt. Damit werde dem Artenschutz ein Bärendienst erwiesen, weil Vögel dort dann nicht mehr brüten könnten.

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