Viktoriabrücke in Bonn Rampe soll schneller kommen

BONN · Die Politik will den Ausbau der Viktoriabrücke zu einem neuen Verkehrsknoten als Verbindung zur Innenstadt schneller vorantreiben. Das war einhellige Meinung im Planungsausschuss am Mittwochabend.

Das beauftragte Verkehrsplanungsbüro aus Aachen und der Abteilungsleiter im Planungsamt, Helmut Haux, stellten die neuen Untersuchungsergebnisse vor. Wie berichtet, muss die Viktoriabrücke dringend saniert werden. Das soll laut Verwaltung auch ab kommendem Jahr geschehen.

Gleichzeitig soll die Brücke aber über eine Rampe mit der Thomastraße, die am Alten Friedhof vorbei Richtung Innenstadt führt, verbunden werden. Im April hatte die Verwaltung noch angekündigt, sie wolle den Ausbau der Brücke möglichst zeitgleich mit der Sanierung anpacken. Doch der Kämmerer hat dem Planungsamt wohl einen Strich durch die Rechnung gemacht, mutmaßten einige aus der Politik. Denn in der neuen Vorlage heißt es plötzlich, "eine haushaltsmäßige Veranschlagung" sei "frühestens ab 2017 möglich".

24,6 Millionen Euro sind für das Gesamtpaket angesetzt: 12,5 Millionen für die Erneuerung der Brücke und die Sanierung der Vorlandbrücken, 7,1 Millionen für die Verbindungsrampe zur Thomastraße, 2,2 Millionen Euro für den Kreiselausbau an der Thomastraße, Am Alten Friedhof und Rabinstraße. Weitere 2,8 Millionen Euro soll der Ausbau der Fußgänger- und Radfahrerunterführung kosten.

Da sich die Viktoriabrücke nämlich nicht so weit verbreitern lässt, um eine separate Radfahrerspur zu installieren, schlug die Verwaltung vor, die Unterführung von der Endenicher Straße zum Alten Friedhof entsprechend auszubauen. Um den Tunnel zu verbreitern, müssen die Leitungen, die seitlich untergebracht sind, tiefer gelegt werden. Schließlich müssen die Zu- und Abgänge barrierefrei ausgebaut werden. Die Frage ist, wie sich ein Radweg an die Unterführung anbinden lässt.

Der planungspolitische Sprecher der Grünen, Hartwig Lohmeyer, fragte, ob es denn nicht möglich wäre, hinter den Häusern an der Endenicher Straße her einen Weg zu führen. Die Verwaltung will dies bis zur Sitzung nach der Sommerpause prüfen. Auch die Finanzierungsfrage soll die Stadt bis zur nächsten Sitzung noch einmal überdenken. "Das Problem ist aber doch, dass wir die Zuschüsse für die Maßnahmen nur bekommen, wenn wir ebenfalls mit der Investitionssumme rausrücken", sagte Lohmeyer.

Außerdem hängen auch alle weiteren Verkehrsprojekte eng an der Erweiterung der Brücke um diese Rampe. So plädierte der Ausschuss dafür, den Kreisel vorzuziehen. In Röttgen sei der Kreisel Am Hölder doch auch gebaut worden, bevor auf dem Neubaugebiet überhaupt ein Bagger gerollt sei.

Die Planer haben schon verschiedene Rampen-Varianten geprüft: mit und ohne Ampeln, mit freien Rechtsabbiegern. Letztlich entschieden sich die Planer für eine ampellose Variante. Die Thomastraße soll jedenfalls zwischen Viktoriabrücke und neuem Kreisel auf 6,50 Meter Breite ausgebaut werden. Der Kreisel ist mit einem Durchmesser von 32 Metern geplant und soll sogenannte Bypässe, also freie Rechtsabbieger bekommen, ansonsten soll er einspurig geführt werden.

Dass die neue Anbindung an die Viktoriabrücke der Bornheimer Straße Entlastung bringt, ist gutachterlich festgestellt. Auch wenn man bis 2020 mit weiteren Verkehrsbelastungen rechnet: Die Bornheimer Straße würde zu etwa 45 Prozent entlastet.

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