Südüberbauung Pro Bahnhofsvorplatz startet Bürgerbegehren

BONN · Der Verein Pro Bahnhofsvorplatz Bonn macht ernst und startet ein Bürgerbegehren mit dem Ziel, die Neubaupläne des Düsseldorfer Investors Roger Sevenheck zu verhindern. Er will in Kürze mit der Sammlung der Unterschriften beginnen.

Laut NRW-Gemeindeordnung kann ein Ratsbeschluss aufgehoben werden, wenn mindestens 9665 Bonner, also vier Prozent der Kommunalwahlberechtigten, die Initiative unterstützen. Eintragungsberechtigt sind alle Deutschen und andere EU-Bürger ab 16 Jahren mit Erstwohnsitz in Bonn.

"Wir wollen, dass eine Gesamtlösung für den Bahnhofsvorplatz zügig in Angriff genommen wird. Es muss eine Gesamtlösung sein, die vom Nordfeld, das unbebaut ist, bis zum Kaiserplatz gestaltet wird", sagt Günther Bergerhoff. Als Initiatoren des Bürgerbegehrens zeichnen neben ihm auch Heinz Schott und Ilse Wolf verantwortlich. "Nur dadurch können die Kosten für Kauf und Abriss der ungeliebten Südüberbauung wirtschaftlich aufgefangen werden. Nur dann kann ein neuer Klotz vermieden werden und ein Neubau entstehen, der den Vorstellungen der Bürgerwerkstatt von 2005/2006 entspricht."

Stadtbaurat Werner Wingenfeld hat indes mehrmals darauf hingewiesen, dass eine wirtschaftliche Verbindung der Projekte Südüberbauung und Nordfeld schon aus EU-vergaberechtlichen Gründen ausgeschlossen sei. In der Bürgerversammlung sagte er kürzlich, dass die Stadt das private Bauvorhaben Südüberbauung nicht mit einem finanziellen Ausgleich durch das städtische Nordfeld "subventionieren" dürfe.

In der Bürgerwerkstatt war vor sechs Jahren als Ergebnis festgehalten worden, dass der Übergang zur historischen Stadt mit einer "hochwertigen, gegliederten und maßstäblichen Architektur" geprägt werden solle. Damit solle auch der Empfangscharakter des Bahnhofumfelds unterstrichen werden. Das von Sevenheck vorgesehene Maximiliancenter erfülle diese Ansprüche nicht, meinen die Gegner und wollen erreichen, dass der im März vom Stadtrat beschlossene Verkauf der städtischen Grundstücke rückgängig gemacht werden soll.

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