Bürgerservice in Bonn Pass und Ausweise werden per Kurier verschickt

BONN · "Es gibt Pizza-Taxis und Getränke-Bringdienste. Jetzt können sich die Bonner Bürger auch ihre Ausweise nach Hause liefern lassen." So stellt Wolfgang Fuchs, Personal- und Organisationsdezernent der Stadt Bonn, am Freitag den neuen Bürgerservice der Stadt vor.

 Jürgen Beling, Inhaber des Fahrradkurier-Dienstes RadzFatz (links), und Michael Wald, Leiter des Bürgeramtes (4. von rechts) bieten ab sofort einen Bring-Service für Ausweise an.

Jürgen Beling, Inhaber des Fahrradkurier-Dienstes RadzFatz (links), und Michael Wald, Leiter des Bürgeramtes (4. von rechts) bieten ab sofort einen Bring-Service für Ausweise an.

Foto: Max Malsch

Ab sofort kann man sich für 3,50 Euro seinen beantragten Pass oder Ausweis per Fahrradkurier nach Hause bringen lassen. Ein halbes Jahr dauert die Erprobungsphase.

"Wir sind sehr zuversichtlich, dass dieses Angebot gut angenommen wird", sagt Fuchs. Bei einer Umfrage unter den Besuchern des Bürgeramtes hatten rund 33 Prozent Interesse an diesem Service bekundet. Dabei kann man den Fahrradkurierdienst RadzFatz schon während der Antragstellung bevollmächtigen, seinen Reisepass oder Personalausweis abholen zu dürfen. So spart man sich den zweiten Gang zum Amt.

Wenn das Dokument aus der Bundesdruckerei in Berlin angeliefert wird, holt einer der 13 Fahrradkuriere von RadzFatz es in der Regel am nächsten Tag ab und liefert es direkt zum Antragsteller nach Hause. Kurierin Nora Fresmann freut sich auf die Touren: "Ich bediene hauptsächlich Stammkunden und finde es spannend, neue Adressen und Gegenden in und um Bonn kennenzulernen."

Jeder Kurier muss Datenschutzerklärung und Führungszeugnis abliefern. "Wir stellen sicher, dass sie absolut vertrauenswürdig sind", sagt Michael Wald, Leiter des Bonner Bürgeramtes. Die Kuriere geben den Ausweis dann an der Wohnungstür persönlich ab oder legen ihn in den Briefkasten. Die Lieferzeit kann man nicht selber bestimmen.

Der neue Bringservice soll auch für Unannehmlichkeiten entschädigen, die wegen der knappen Haushaltslage auf die Bürger zukommen können. Im Gespräch war zum Beispiel, alle vier Bürgerämter zusammenzulegen. Wenn das Angebot gut angenommen wird, soll es auch nach der Erprobungsphase weitergeführt werden. Michael Wald denkt sogar über eine Ausweitung nach: "Sinnvoll wäre zum Beispiel ein mobiles Bürgeramt, das zu Seniorenheimen fährt, damit die Bewohner vor Ort ihre Anträge ausfüllen können."

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