Opfer kritisieren Jesuitenorden

Harte Kritik am Jesuitenorden äußert der Bonner Eckige Tisch, die Interessensgemeinschaft der am Aloisiuskolleg (Ako) missbrauchten Schüler.

Bad Godesberg. (ham) Harte Kritik am Jesuitenorden äußert der Bonner Eckige Tisch, die Interessensgemeinschaft der am Aloisiuskolleg (Ako) missbrauchten Schüler. Die Opfergruppe sei für Dienstag, 15. Februar, nicht vom Orden geladen, wenn Jesuitenprovinzial Stefan Kiechle mit der unabhängigen Aufklärungskommission den mit Spannung erwarteten Abschlussbericht über sexualisierte Gewalt am Ako vorlegen werde.

"Der Skandal geht in die nächste Runde. Offensichtlich beansprucht der Jesuitenorden die mediale Deutungshoheit über den Missbrauchsbericht und die daraus zu ziehenden Konsequenzen. Diejenigen, um die es in erster Linie geht, nämlich die Opfer, bleiben erneut außen vor", klagt Jürgen Repschläger, der Sprecher des Bonner Eckigen Tischs.

Das Ganze sei ein weiterer Akt in dem Drama "Vertuschung durch Aufklärung". Als Reaktion auf "diese erneute Respektlosigkeit" werde der Eckige Tisch zeit- und ortsnah zu einer eigenen Pressekonferenz einladen, um seinerseits zum Untersuchungsbericht und der Diskussion um die Genugtuungszahlungen Stellung zu beziehen. "Zu dieser Konferenz laden wir auch den Jesuitenorden ein, denn wir Opfer sexueller Gewalt an den Jesuitenschulen haben nichts zu verheimlichen", so Repschläger.

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