Die 46-jährige Regine P. war am 16. Juli 1992 von ihrem eigenen Sohn in ihrer Wohnung in Rüngsdorf entdeckt worden. Sie war erschlagen und erdrosselt worden, hieß es damals aus Ermittlerkreisen. Doch der Täter wurde jahrelang vergeblich gesucht.

Mordkommissionsleiter Georg Jahn nahm sich 2010 die alten Akten noch einmal vor und arbeitete sie gemeinsam mit Staatsanwältin Karen Essig durch. Da die Methoden zur Untersuchung von DNA-Spuren mittlerweile stark verfeinert worden sind, schickte die Bonner Kripo alte Spurenträger aus dem Mordfall zur Untersuchung ans Landeskriminalamt Düsseldorf. 30 Männer, die in den 90ern als Kontaktpersonen ermittelt worden waren, gaben freiwillig eine Speichelprobe ab.

Im Januar 2011 ergab ein Gutachten des Landeskriminalamtes eine erste Übereinstimmung. Noch reichten die Beweise aber nicht aus. Erst jetzt erhärteten weitere Ermittlungen den Verdacht so weit, dass der 37-Jährige am Dienstagmorgen festgenommen wurde. Der Mann habe zunächst "gelassen, dann aber sichtlich nervös reagiert", berichtete Jahn.

In den Vernehmungen habe der Verdächtige ein Teilgeständnis abgelegt. Er habe "den Angriff in der Wohnung und einen sexuellen Hintergrund" der Tat eingeräumt. Der 37-Jährige wird im Lauf des Tages einem Haftrichter vorgeführt.

Regine P. war vor allem in der Bonner Kulturszene bekannt. Sie war stellvertretende Leiterein des Behörden-Spiegels, kurzzeitig Sprecherin der Bundeskunsthalle und schrieb für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften.