Mit der Südüberbauung soll es vorangehen

Investor will Bürgern am Freitag Pläne vorstellen - Ringen um Eigentumsanteile und Finanzierung geht weiter

Bonn. Lange nichts mehr von diesem Vorzeigeprojekt gehört; dennoch sollen die Pläne zum Abriss der Südüberbauung vor dem Hauptbahnhof und dem Wiederaufbau als "Maximilian-Center" nach wie vor aktuell sein. Mehr noch: Der Investor, die German Development Group, will das Projekt jetzt den Bürgern vorstellen.

Am kommenden Freitag ab 18 Uhr stehen GDG-Chef Roger Sevenheck und sein Architekt im Hörsaal des Geographischen Instituts Rede und Antwort. Dazu lädt der Verein Pro Bahnhofsvorplatz ein, der auch berichtet, dass in Kürze ein Bauantrag fürs "Maximilian-Center" gestellt werden soll. Dabei hat der Investor bisher weder alle Eigentümer unter einen Hut gebracht noch steht die Finanzierung.

Einige der bisher vertrösteten Verkäufer sollen inzwischen abgesprungen sein, weil sie ihr Geld von der GDG immer noch nicht erhalten haben. Ursprünglich war als Auszahlungstermin der 30.Juni vorigen Jahres geplant gewesen. Damals wie heute hakt es an der Finanzierung. Angeblich erhalte die GDG den Kredit nur, wenn Sevenheck 100 Prozent der Eigentumsnachweise präsentiert.

Allerdings gibt es auch Stimmen, die glauben, dass die GDG zu wenig Eigenkapital einsetzen will und die Banken deshalb kein grünes Licht geben. Mehrmals hatte die GDG bisher schon mitgeteilt, dass die Finanzierung "in trockenen Tüchern" sei, den Nachweis aber nicht angetreten. Als Hemmnis sieht die GDG es an, dass die Stadt ihre Flächen bisher nicht verkauft hat, sondern dazu erst bereit ist, wenn alle anderen fehlenden Eigentümer auch den Notarvertrag unterzeichnet haben.

Die wollen aber erst die Stadt Bonn im Boot sehen. Es seien erst 60 Prozent der Flächen beurkundet, weiß Günther Bergerhoff als Vorsitzender der Initiative Pro Bahnhofsvorplatz. Bei der Stadtverwaltung sieht er nur einen schwach ausgeprägten Willen, den Schandfleck vor dem Bahnhof zu beseitigen. Aber dreht die GDG nur ein großes Rad, ohne Kapitalgeber im Rücken? Zumindest soll sie im Frühjahr einen stattlichen sechsstelligen Betrag an Grunderwerbsteuer für die bereits übertragenen Flächen bezahlt und auch einen Fassadenwettbewerb initiiert haben. Deshalb halten einige Vertragspartner noch die Füße still, heißt es.

Die öffentliche Informationsveranstaltung zur Südüberbauung findet am Freitag, 2. Oktober, ab 18 Uhr im Philippson-Hörsaal des Geographischen Instituts, Meckenheimer Allee 166, statt.

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