Deutsche Bahn Mehr Komfort im IC-Verkehr von Bonn nach Hamburg geplant

BONN · Zum Fahrplanwechsel im Dezember will die Deutsche Bahn AG die Verbindung aus Süddeutschland (Basel, Stuttgart, Frankfurt) nach Hamburg deutlich aufwerten. Dadurch direkt betroffen ist auch die Bundesstadt Bonn.

Neben modernisierten Intercity-Zügen sollen auch die ICE-Garnituren auf die viel genutzte Strecke zurückkehren, um Pünktlichkeit und vor allem Komfort zu erhöhen.

Verschlossene Wagentüren, gesperrte WCs, ausgefallene Reservierungsanzeigen, defekte Klimaanlagen (im Sommer) oder Heizungen (im Winter), mitunter gar komplett fehlende Waggons und damit überfüllte Züge. Dies ist bestimmt nicht an der Tagesordnung auf der Intercity-Strecke von Stuttgart über Bonn nach Hamburg, aber leider auch nicht die seltene Ausnahme.

Denn das Wagenmaterial ist reif fürs Museum. Die Waggons der zweiten Klasse stammen überwiegend aus der ersten Hälfte der 1980er Jahre, die der ersten Klasse sind sogar noch deutlich älter.

Die Bahn zieht die Notbremse. Spätestens ab März 2013, größtenteils schon ab Dezember 2012 fahren pro Richtung 15 von 18 Zugpaaren mit modernen Waggons. Lediglich in drei Zugpaaren werden übergangsweise noch die alten Wagen anzutreffen sein, bis auch sie eine Komplettüberholung durchlaufen haben. Dies geht aus Dokumenten der DB Fernverkehr AG hervor.

250 Millionen Euro steckt die Deutsche Bahn eigenen Angaben (Pressemitteilung im April) zufolge in die Renovierung ihrer IC-Flotte, um deutlich mehr Fahrkomfort bieten zu können. Das Design soll sich künftig am ICE orientieren. Daneben gibt es technische Modernisierungen, zum Beispiel an Bremsen, Türen und Klimaanlagen.

Wie ein Bahnsprecher auf Nachfrage bestätigte, soll als erste IC-Linie die Verbindung Hamburg – Bonn – Mainz ab Dezember 2012 auf das moderne Material umgestellt werden. Nach GA-Informationen ist zudem geplant, vier (ab März 2013 fünf) ICE-Einheiten der ersten Generation zum Einsatz zu bringen.

Doppelter Vorteil für den Kunden: rund 100 Sitzplätze mehr pro Zug und vermutlich höhere Pünktlichkeit, da die ICE-Züge aus zwei Triebköpfen bestehen und bei Verspätung schneller beschleunigen können als der klassische IC mit einer Lok und „nur“ 6400 Kilowatt Leistung.

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