Baumfällung in Tannenbusch KBE-"Wald" kommt weg und wird Park

TANNENBUSCH · In anderen Stadtteilen werden für viel Geld Bäume gepflanzt, in Tannenbusch werden sie in großem Stil gefällt.

 Diese Fällungen müssen derzeit sein, weil der Laubholzbockkäfer die Bäume befallen hat. Im Herbst geht es weiter: Dann sollen weitere 72 Bäume auf dem Spielplatz am KBE-Dreieck weg.

Diese Fällungen müssen derzeit sein, weil der Laubholzbockkäfer die Bäume befallen hat. Im Herbst geht es weiter: Dann sollen weitere 72 Bäume auf dem Spielplatz am KBE-Dreieck weg.

Foto: Max Malsch

Und dabei ist nicht die Rede von den insgesamt 205 Bäumen rund ums Schulzentrum, die wegen des Laubholzbockkäfers abgeholzt werden, sondern von 72 weiteren Bäumen auf dem Spielplatz am so genannten KBE-Dreieck. Sie sollen im Herbst der Säge zum Opfer fallen, 26 davon sind durch die Baumsatzung geschützt. Die Bezirksvertretung Bonn genehmigte das jetzt.

Die Erneuerung dieser 13.500 Quadratmeter großen Grünfläche ist zentraler Bestandteil des Programms "Soziale Stadt Tannenbusch", das mit Kosten von einer Million Euro veranschlagt ist, davon kommt die Hälfte aus Landesmitteln. Dass dafür die stark bewaldete Fläche komplett umgestaltet wird, um eine "moderne Parklandschaft" zu schaffen, sorgt nicht überall für Begeisterung.

"Die Anwohner können das nicht nachvollziehen", sagte Elmar Conrads-Hassel (FDP) am Dienstagabend in der Bezirksvertretung Bonn. Die Fällaktion durchzuführen, nur um Fördermittel für die Aktion "Soziale Stadt" zu erhalten, sei unausgegoren. "Da wird Geld verbrannt", so der FDP-Mann. Wichtiger sei es, künftig mehr Personal im Spielhaus KBE-Dreieck zu haben. Wie kritisch die Rodung gesehen wird, hatte sich zuvor in der Baumkommission gezeigt, wo die Grünen ihre Zustimmung verweigerten.

Warum nun ein Park dort entstehen soll, erklärt die Verwaltung so: Die Strukturen würden in eine "moderne Formensprache transformiert", und die Parklandschaft orientiere sich an der Topografie einer Dünenlandschaft wie der nahe gelegenen Düne in Tannenbusch. Die 72 Bäume sollen auch deshalb weg, um für neue Sichtachsen, mehr Licht und soziale Kontrolle zu sorgen . kf

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