Jobticket: Einigung für Bundesbedienstete perfekt

Ab 2010 können Behörden durch neuen Vertrag preiswerte Abos im Nahverkehr abschließen

Bonn. (kf) Rund 10 000 Menschen, die in der Region in Bundesbehörden arbeiten, die dem Bund direkt zugeordnet sind, können aufatmen: Sie bekommen weiter ein günstiges Jobticket.

Nachdem der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) 2008 begonnen hatte, alte, für ihn unwirtschaftliche Jobticket-Verträge zu kündigen und höhere Preise für Abo-Verträge zu fordern, weil bestimmte Jobticket-Quoten nicht mehr erreicht waren, ist jetzt eine Einigung perfekt: In den Verhandlungen wurde ein neuer Rahmenvertrag festgezurrt, der ab Januar 2010 gilt.

Danach können alle Mitarbeiter der Bundesbehörden, die im VRS-Gebiet wohnen, zentral ein Dauerticket erwerben, das an die Bedingungen des VRS-Jobtickets angelehnt ist. Damit gelten die Bundeseinrichtungen der Region quasi als Konzern, was die Tickets für die Mitarbeiter preiswerter macht als der Umstieg auf normale Abo-Verträge.

"Das neue Modell bietet einen einfachen und kostengünstigen Einstieg in den Nahverkehr", erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Heinz Jürgen Reining. "Außerdem ist der Abschluss des Rahmenvertrages ein Zeichen dafür, welch hohe Bedeutung der Bund als Arbeitgeber in unserer Region hat." Das neue Konzept wurde von SWB Bus und Bahn angeregt und in Gesprächen mit Vertretern der Bundesbehörden mit dem VRS und weiteren Verkehrsunternehmen entwickelt.

In diesem Zusammenhang hatte der Bonner SPD-Bundestagsabgeordnete Ulrich Kelber zunächst auch die Personalräte aller betroffenen Bundesbehörden zusammengeholt und das Aussetzen der Kündigungen bis zum Abschluss der Verhandlungen erreicht. Bisher mussten die Bundesbehörden jeweils einzelne Jobticketverträge mit den im VRS zusammengeschlossenen Verkehrsunternehmen abschließen. Die alten Jobticket-Verträge sollen nach Laufzeitende in den neuen Rahmenvertrag übergehen.

"Das ist eine gute Nachricht für tausende Fahrgäste und ein Zeichen, dass wir gerne Ort der Bundesbehörden sind", reagierte Kelber. "Beim neuen Vertrag gewinnen alle: Die Mitarbeiter der Behörden haben ein günstiges Ticket, die Verkehrsunternehmen sichere Einnahmen und unsere Umwelt wird entlastet."

Erleichtert zeigte sich sein MdB-Kollege Stephan Eisel (CDU). "Bis zur Einigung hat es sehr lange gedauert, die Verhandlungen standen mehrfach vor dem Abbruch und es bedurfte vieler Interventionen, damit eine sinnvolle Lösung erreicht werden konnte", erinnerte er. In Berlin sei die Sache schon gegen Bonn gewendet worden. Eisel lobte die Stadtwerke für ihre Verhandlungen.

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