Pestel-Institut In Bonn wird zu wenig gebaut

BONN · In fünf Jahren werden in Bonn mehr als 4500 Mietwohnungen fehlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Pestel-Instituts.

"Wenn der Wohnungsbau nicht deutlich zulegt, klafft eine enorme Lücke. Dann werden bezahlbare Wohnungen zur Mangelware", sagt Matthias Günther, Leiter des Instituts für Systemforschung in Hannover. In den vergangenen Jahren sei in Bonn eine Menge versäumt worden. Die laut Günther größte "Bausünde" war, dass zu wenig neu gebaut wurde.

Vor allem der Mietwohnungsbau sei zurückgegangen. Schuld daran seien schlechte Rahmenbedingungen. "Es war einfach zu unattraktiv, Mietwohnungen zu bauen", sagt Günther.

So habe es in Bonn im vergangenen Jahrzehnt einen nur geringen Neubau von Wohnungen gegeben: Gemessen am gesamten Wohnungsbestand waren dies nach Berechnungen des Instituts lediglich 0,55 Prozent pro Jahr.

Das Institut warnt gleichzeitig vor einer Überalterung der Bausubstanz. Rund 56 Prozent der Wohnungen in Bonn stammten aus der Zeit vor 1970 - viele davon aus den Nachkriegsjahren.

Zudem spricht sich der Wissenschaftler für den Neubau von Sozialwohnungen aus. "Sonst wird das Wohnen für immer mehr Menschen unbezahlbar - insbesondere für Rentner, Familien und Beschäftigte mit geringem Einkommen."

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