Hardtbergbahn steht auf dem Abstellgleis

DUISDORF · Die Verkehrsproblematik war das zentrale Thema, das die Bürger beim Stadtgespräch mit Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch im Kulturzentrum Hardtberg beschäftigte.

 Die Hoffnung auf eine zügige Entwicklung des Nahverkehrsprojektes Hardtbergbahn musste Nimptsch stark dämpfen.

Die Hoffnung auf eine zügige Entwicklung des Nahverkehrsprojektes Hardtbergbahn musste Nimptsch stark dämpfen.

Foto: Roland Kohls

Das Bonner Stadtoberhaupt stand den 25 Besuchern zu allen gewünschten Themen Rede und Antwort, doch die meisten Fragen drehten sich immer wieder um die Verkehrsproblematik in Bonn: Friedhelm Krüger-Sprengel betonte beispielsweise, dass der Lärm durch den Autobahnverkehr für die Anwohner am Brüser Berg sehr lästig sei und schlug vor, die Geschwindigkeitsbegrenzung dort auf 80 Stundenkilometer zu reduzieren. Noch sind dort 130 erlaubt.

Viele Nutzer der Autobahn würden auf die Bahn umsteigen, wenn der Schienenverkehr zuverlässiger wäre, so die Meinung einiger Bürger. Die Hoffnung auf eine zügige Entwicklung des Nahverkehrsprojektes Hardtbergbahn musste Nimptsch jedoch stark dämpfen: "Das Hardtberg-Bahnprojekt befindet sich immer noch in der Entwicklungsphase. Ich sehe in den nächsten fünf Jahren keinen Schienenverkehr", erklärte der Oberbürgermeister.

Die Entscheidung, ob das Projekt überhaupt realisiert wird, falle wohl erst in zwei bis drei Jahren, so Nimptsch. Starke Kritik äußerten die Bürger an der Unzuverlässigkeit der Voreifelbahn: "Es gibt keine pünktlichen Züge mehr", klagten sie und fragten den Oberbürgermeister nach den Möglichkeiten der Stadt, diesbezüglich zu intervenieren. Es gebe zwar einen regelmäßigen Gedankenaustausch mit der Bahn, so Nimptsch, doch von der Unpünktlichkeit der Voreifelbahn höre er zum ersten Mal.

Ein weiteres Thema, das die Hardtberger an diesem Abend beschäftigte, war die nicht ausreichende Anzahl an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren: "Für Kinder wird zu wenig gemacht", schimpfte Martina Teschner. Der Oberbürgermeister erklärte jedoch, dass die Stadt Bonn diesbezüglich bereits an ihre Grenzen gestoßen ist: "Wir investieren so viel es geht in Betreuungsplätze, aber wir können nicht so viel investieren, wie wir müssten", erklärte Nimptsch. Im Vergleich zu anderen Städten in Nordrhein-Westfalen habe man bereits sehr viele Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen, "aber es sind immer noch zu wenig", so Nimptsch.

Während das Betreuungsangebot für Kleinkinder die Stadt vor große Herausforderungen stellt, kann Bonn auf eine positive Entwicklung des Arbeitsmarktes zurückblicken, wie der Oberbürgermeister berichtete: 20.000 Arbeitsplätze sind in den vergangenen fünf Jahren dank des Strukturwandels geschaffen worden.

Der Erhalt von struktursicheren Arbeitsplätzen sei ein festes Ziel, so Jürgen Nimptsch. Bonn soll daher als Internationaler Standort weiter wachsen, unter anderem möchte die Stadt weitere UN-Einrichtungen nach Bonn holen: "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die internationale Schul- und Bildungslandschaft zu etablieren", erklärte Nimptsch.

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