Hamburger im Bonner Hauptbahnhof

Fast-Food-Kette zieht in früheres "Coffeehouse" an Gleis 1 ein - Eröffnung vielleicht schon im November

Hamburger im Bonner Hauptbahnhof
Foto: Volker Lannert

Bonn. Gemütlich am Tisch sitzen, einen Kaffee trinken oder eine Kleinigkeit essen ist im Bonner Hauptbahnhof seit langem nicht mehr möglich. Am 15. Dezember 2008 hatte das "Coffeehouse" an Gleis 1 dicht gemacht. Nun aber hat die Zeit des Leerstandes ein Ende, und der Bahnhof bekommt wieder ein Lokal.

Noch in diesem Jahr will die Fast-Food-Kette McDonald's dort eine Filiale eröffnen. "Wir werden die Räume der ehemaligen Gaststätte und des Friseurs, also die Südfront des Erdgeschosses hinter der Buchhandlung in den nächsten zwei bis drei Wochen McDonald's übergeben", sagte Bahnsprecher Gerd Felser. Dann habe die Bahn alle Räumlichkeiten im Hauptbahnhof verpachtet.

Auf die Frage, warum es so lange Leerstand gegeben habe, antwortete Felser: "Das lag unter anderem an den Genehmigungsverfahren. Manchmal sind die Dinge komplizierter als man glaubt." Es habe aber niemand Schuld an der Verzögerung.

Die neunte Filiale des Fast-Food-Anbieters im Stadtgebiet wird nach Angaben eines Unternehmenssprechers "auf jeden Fall in diesem Jahr" eröffnet, "vielleicht sogar schon im November." Mit knapp 500 Quadratmetern Fläche wird das Restaurant im Hauptbahnhof das fünftgrößte im Stadtbezirk Bonn sein, wie das zuständige Franchise-Unternehmen für McDonald's in Bonn sagte.

Auch wenn die Filiale Poststraße nur rund 100 Meter vom Hauptbahnhof entfernt liegt, werde dieses Restaurant "auf jeden Fall" bestehen bleiben. Es handele sich um das umsatzstärkste in Bonn - vor den Restaurants Bornheimer Straße, Friedensplatz, Bertha-von-Suttner-Platz und Markt. Darüber hinaus hat das Unternehmen noch zwei Filialen in Bad Godesberg und eine in Beuel.

In der neuen Filiale wird auch ein McCafé eingerichtet. Einen 24-Stunden-Betrieb werde es zunächst nicht geben, so der Sprecher. "Wir müssen noch die rechtlichen Voraussetzungen klären und wollen aber später die Öffnungszeiten ausdehnen." Bislang gelte: So früh wie möglich öffnen und so spät wie möglich schließen. Auf genaue Zeiten wollte er sich noch nicht festlegen.

"Architektonisch", so betonte Felser, "ist der Hauptbahnhof Bonn wunderschön."

Für den "Bahnhof des Jahres 2009", der vor wenigen Tagen von der "Allianz pro Schiene" gekürt worden ist, kam die Bundesstadt wohl nicht in Frage. Die Auszeichnung erhielten Bahnhöfe, die dem Reisenden Komfort in jeder Hinsicht böten.

Dazu gehörten Serviceleistungen, ein Kundeninformationssystem, eine gute Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr sowie "ein einladendes Ambiente, das zum Verweilen einlädt". Allianz-Geschäftsführer Dirk Flege sagte: "Ein schickes Gebäude allein reicht nicht aus. Die Menschen entscheiden jeden Tag mit den Füßen, wo sie sich gerne aufhalten."

In dem Bündnis haben sich Umwelt-, Verbraucher-, Eisenbahnverbände, Automobilclubs und Bahngewerkschaften zusammengeschlossen. In der Kategorie "Großstadtbahnhof" hat eine Jury die thüringische Landeshauptstadt Erfurt zum Sieger erklärt; beim "Kleinstadtbahnhof" liegt Uelzen in Niedersachsen vorn. Bahnsprecher Felser spricht von einer "sehr subjektiven Wahl". Er selbst sehe allein in NRW sehr viele preiswürdige Bahnhöfe.

"Vor allem auch den Köln." Doch die Jury habe nicht nur die Bahnhöfe, sondern deren komplettes Umfeld in Augenschein genommen. "Und da stört in Köln natürlich die Baustelle am Breslauer Platz."

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