Gesprächskultur als Ausweg

Zu den Unruhen in den katholischen Gemeinden Sankt Marien und Sankt Servatius in Bad Godesberg und Am Ennert in Beuel wegen der jüngsten Personalentscheidungen des Erzbistums Köln hat sich am Donnerstag Stadtdechant Wilfried Schumacher zu Wort gemeldet.

 Stadtdechant Wilfried Schumacher wird am 1. Januar die Vorabendmesse in Sankt Adelheid zelebrieren.

Stadtdechant Wilfried Schumacher wird am 1. Januar die Vorabendmesse in Sankt Adelheid zelebrieren.

Foto: Kehrein

Bad Godesberg/Beuel. Zu den Unruhen in den katholischen Gemeinden Sankt Marien und Sankt Servatius in Bad Godesberg und Am Ennert in Beuel wegen der jüngsten Personalentscheidungen des Erzbistums Köln ( der GA berichtete) hat sich am Donnerstag Stadtdechant Wilfried Schumacher zu Wort gemeldet. "Mir macht es große Sorgen, wie emotional aufgeheizt die Diskussion zur Zeit ist", erklärte Schumacher dem General-Anzeiger.

Dabei, so Schumacher, habe er Verständnis für beide Seiten: für die Gemeinden, die sich nicht ernst genommen und missverstanden fühlten, und für den Erzbischof, der große Sorgen habe, wie bei einer immer kürzeren Personaldecke die Kirche handlungsfähig bleibe.

"Ich glaube, wenn beide Seiten dies der jeweils anderen Seite zugestehen würden, wäre dies ein erster Schritt. Dann lässt sich auch über Fehler sprechen, und man kann nach vorne schauen", so der Stadtdechant, in dessen Verantwortungsgebiet beide Gemeinden liegen. Das biblische Wort heiße "Umkehr". Und das bedeute, dass das eigene Verhalten geändert werde.

Auf die GA-Frage, ob Fehler gemacht wurden, antwortet Schumacher: "Die Kirche ist leider kein Musterknabe der Kommunikation. Das zeigen uns viele Beispiele. Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Bistumsleitung gemeinsam mit den Gemeinden überlegen würde, wie man in Zukunft das Gespräch miteinander verbessern kann, um Entscheidungen besser vorzubereiten, transparenter zu machen und gemeinsam zu tragen und durchzutragen."

Er habe dem Ennert-Pfarrvikar Pater Innocent Lyimo, um dessen Versetzung nach Bad Godesberg es unter anderem geht, angeboten, ihm in dieser angespannten Situation mit einer Zelebration zu helfen.

"Ich werde am Neujahrstag versuchen, einen geistlichen Weg aufzuzeigen, wie das Neue Jahr unter dem Segen Gottes gelingen kann. Das wird in dieser konkreten Situation nicht einfach sein, ist aber einen Versuch wert", erklärt der Stadtdechant. Er wird am Samstag, 1. Januar, ab 17 Uhr die Vorabendmesse in Sankt Adelheid, Pützchen, zelebrieren und da predigen.

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