Lieber verhandeln Fuchs rät von Berufung ab

BONN · Die Stadt Bonn will im Kündigungsrechtsstreit gegen ihren ehemaligen Gebäudemanager Friedhelm Naujoks nicht in die Berufung gehen. Zu diesem Ergebnis kommt Personaldezernent Wolfgang Fuchs nach ausführlicher Lektüre des schriftlichen Urteils des Arbeitsgerichts Bonn und Rücksprache mit dem externen Rechtsberater der Stadt.

Naujoks war Anfang des Jahres gekündigt worden, nachdem das städtische Rechnungsprüfungsamt Naujoks hinsichtlich des einst von ihm empfohlenen Kaufs und Einbaus von Legionellenanlagen in Schulen Verstöße gegen die Trinkwasserverordnung testiert hatte. Die Vorwürfe stehen indes bereits seit Jahren im Raum, gegen Naujoks ermittelt deswegen erneut die Staatsanwaltschaft Bonn, die im Februar nach jahrelanger Prüfung ihre Ermittlungen zunächst eingestellt hatte.

Naujoks, der auch wegen des WCCB-Skandals ins Visier der Ermittler geraten ist, gewann seinen Kündigungsschutzprozess in erster Instanz Anfang Juni im Arbeitsgericht. Seitdem steht er wieder in Diensten der Stadt und erhält rückwirkend sein Gehalt, insgesamt 175.000 Euro im Jahr.

"Ich sehe keine großen Chancen auf einen Erfolg", erklärte Fuchs, deshalb wolle er dem Rat vorschlagen, auf die Berufung zu verzichten und statt dessen mit Naujoks noch einmal über eine einvernehmliche Vertragsauflösung zu verhandeln. Das stand bereits Ende 2011 zur Debatte. Doch die Ratsmehrheit war nicht bereit, einem Vergleich mit einer Abfindung von rund 400.000 Euro für Naujoks zuzustimmen.

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