Bonner im Ehrenamt Friederike Repp arbeitet ehrenamtlich für den Jugendmigrationsdienst

BONN · Menschen kennenlernen, neue Aufgaben meistern, etwas Sinnvolles tun: Schon in jungen Jahren hat Friederike Repp die positiven Effekte ehrenamtlicher Arbeit für sich entdeckt. Heute arbeitet die Neubonnerin ehrenamtlich für den Jugendmigrationsdienst und gibt einer jungen Perserin Nachhilfe.

 Friederike Repp spricht mit der 26-jährigen Nasrin: Das wöchentliche Treffen beim Jugendmigrationsdienst hilft der jungen Frau, in ihrer Ausbildung voran zu kommen und Sprachprobleme aus dem Weg zu räumen.

Friederike Repp spricht mit der 26-jährigen Nasrin: Das wöchentliche Treffen beim Jugendmigrationsdienst hilft der jungen Frau, in ihrer Ausbildung voran zu kommen und Sprachprobleme aus dem Weg zu räumen.

Foto: Barbara Frommann

Als Jugendliche betreute die heute 31-Jährige Kindergruppen der Kirchengemeinde im heimatlichen Wesel. Während der Schulferien begleitete sie zudem Jugendfreizeiten - alles völlig unentgeltlich. "Engagement zu zeigen, ohne finanziell davon zu profitieren, ist für mich eine sehr wichtige Sache", lautet ihre Erkenntnis aus jener Zeit.

Als Friederike Repp vor rund einem Jahr nach Bonn zog, lag es daher nah, sich auch in der Bundesstadt nach einem entsprechenden Betätigungsfeld umzusehen. Auf ihrer Suche wandte sich die Angestellte des Statistischen Bundesamtes an die Freiwilligenagentur der Stadt Bonn, die nach einer Erhebung der Interessengebiete den Kontakt zum Jugendmigrationsdienst herstellte. Seither ist Friederike Repp im Auftrag dieser Beratungsstelle für junge Ausländer tätig. Einmal pro Woche gibt sie in deren Räumen Nachhilfeunterricht.

Aktuell hilft sie Nasrin, einer 26-jährigen Perserin, dabei, ihre Deutschkenntnisse weiter zu verbessern. Zur Vorbereitung auf eine Aufnahmeprüfung, vor allem in Bezug auf die deutsche Grammatik, hatte diese das Nachhilfe-Angebot der Einrichtung erstmals in Anspruch genommen.

Inzwischen hat sie einen Ausbildungsplatz zur medizinisch-technischen Laborassistentin gefunden. Seit einigen Wochen bilden Nasrin und Friederike Repp nunmehr ein Gespann, das immer dienstags den Wortschatz der Auszubildenden erweitert oder Verständnisprobleme bei schwierigen Texten beseitigt. Gemeinsam arbeiten die beiden alle unklaren Begriffe und Formulierungen auf, die Nasrin im Verlauf der vorherigen Woche gehört oder gelesen hat.

Insgesamt acht Ehrenamtler engagieren sich derzeit beim Jugendmigrationsdienst. Ihr Aufgabengebiet liegt vor allem im Erteilen von Nachhilfe - zumeist in Deutsch, Englisch und Mathematik, bei Bedarf aber auch in anderen Fächern. Wie Friederike Repp haben die meisten nach einer Möglichkeit gesucht, ihre Freizeit mit etwas Sinnvollem zu verbringen.

Zum Teil handelt es sich bei diesen Freiwilligen aber auch um vormalige Klienten, die das hier erlangte Wissen nun weiterreichen. "Wir sind sehr froh über das Engagement, das unsere ehrenamtlichen Helfer an den Tag legen", betont die Leitung des Jugendmigrationsdienstes, Margarete Lützenkirchen. "Dadurch können wir uns auf die Kernaufgaben unserer Einrichtung konzentrieren: Beratung, Hilfe und Unterstützung bei allen erdenklichen Fragen des Alltags."

Die Freiwilligenagentur
Für alle, die sich engagieren möchten, bietet die Freiwilligenagentur Bonn aktuell 173 verschiedene Angebote. Interessierte können im Online-Katalog stöbern oder persönlich in die Büros im Rathaus Beuel, 4. Etage, Friedrich-Breuer-Straße 65 kommen (Terminabsprache unter der Rufnummer 0228/774848). Auch wer ehrenamtliche Mitarbeiter sucht, kann sich hier melden. Mehr auf www.freiwilligenagentur-bonn.de

Die neue Serie
Fast jeder dritte Bundesbürger und mehr als fünf Millionen Bürgerinnen und Bürger des Landes Nordrhein-Westfalen engagieren sich freiwillig und unbezahlt für andere. Diese Zahlen, die die Stadt Bonn veröffentlicht, belegen, wie sehr bürgerschaftliches Engagement verbreitet ist. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, sich zu engagieren: in der Jugendarbeit eines Fußballvereins ebenso wie mit Computerkursen für Senioren, einem Umweltprojekt oder im Vorstand eines Vereins. Wir wollen mit einer neuen Serie dem Ehrenamt in Bonn Gesichter geben. Wir stellen Menschen vor, die sonst eher unauffällig Gutes tun. Weitere Vorschläge nehmen wir gerne an. Wenn Sie einen Ehrenamtler kennen, der Sie beeindruckt, schreiben Sie eine E-Mail an bonn@ga.de.

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