Entsetzen über den Ako-Abschlussbericht

"Tief erschüttert und entsetzt" reagiert die Schulausschussvorsitzende Dorothee Paß-Weingartz auf den Abschlussbericht zu Grenzüberschreitungen am Aloisiuskolleg.

Entsetzen über den Ako-Abschlussbericht
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Bonn. "Tief erschüttert und entsetzt" reagiert die Schulausschussvorsitzende Dorothee Paß-Weingartz auf den Abschlussbericht zu Grenzüberschreitungen am Aloisiuskolleg. "Was Kindern und Jugendlichen dort angetan wurde, hat Auswirkungen auf ihr ganzes Leben. Darum ist es umso wichtiger, dass künftig alles dafür getan wird, dass sie geschützt werden."

Der Bericht sollte auf die Tagesordnung des Schul- und des Jugendhilfeausschusses gesetzt werden, fordert Paß-Weingartz. Man lade nun Professorin Julia Zinsmeister, die Leiterin der Aufklärungskommission, in den Schulausschuss ein.

"Es muss künftig gewährleistet sein, dass auch private Internate einer staatlichen Fachaufsicht unterliegen", so Paß-Weingartz weiter. Die Stadt möge darauf hinwirken, dass eine entsprechende Gesetzgebung eingeleitet werde.

Das Ako selbst übt auf GA-Anfrage an Paß-Weingartz Kritik. "Die Vorsitzende des Schulausschusses sollte eigentlich darüber unterrichtet sein, dass in NRW selbstverständlich auch für Internate in freier Trägerschaft die Einrichtungsaufsicht rechtlich geregelt ist."

Wie berichtet, hat sich das Kolleg Ende 2010 in seinem Präventionsleitfaden selbst dazu verpflichtet, sich im Sinne einer Qualitätssicherung alle zwei Jahre durch eine externe, unabhängige Fachstelle zusätzlich begutachten zu lassen.

In den Ausschüssen sollten auch die Empfehlungen thematisiert werden, die Zinsmeister der Stadt gibt, so Paß-Weingartz: etwa eine Onlineberatung für Kinder und Jugendliche sowie regelmäßige Sprechstunden innerhalb und außerhalb der Institutionen.

Der Abschlussbericht schlägt vor, zum Schutz von Kindern innerhalb von sozialen und Bildungseinrichtungen zu den vorhandenen Angeboten "mindestens eineinhalb bis zwei volle Personalstellen" einzurichten. Sie seien jeweils von einem männlichen und weiblichen Mitarbeiter zu besetzen.

Die Schulen und Einrichtungen, an die sich dieses Angebot richte, sollten sich an den Kosten "in angemessenem Umfang" beteiligen, so Zinsmeister.

Als Grünen-Politikerin fordert Paß-Weingartz zudem, die Arbeit von subventionierten Trägern wie dem Ako-nahen Verein Ako-pro-Seminar besser zu überprüfen. "Der Abschlussbericht hat gezeigt, dass der inzwischen nicht mehr dort tätige Leiter über Jahre auf entsetzliche Weise eine Insel der Macht beansprucht hat." Auch in der subventionierten Jugendarbeit müsse die pädagogische Qualifikation der Mitarbeiter in Zukunft genauer kontrolliert werden.

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