Nach Salafisten-Einsatz Emotionen und Ärger im Polizeipräsidium

BONN · Hinter den Türen des Polizeipräsidiums ist in den vergangenen Tagen intensiv und emotional über den Einsatz am vergangenen Samstag in Lannesdorf diskutiert worden. Nach GA-Informationen kursiert in der Behörde ein Beschwerdebrief, in dem Beamte sowohl die Zahl der Kräfte als zu gering als auch die Lagebeurteilung als falsch kritisieren.

Wie Polizeisprecher Harry Kolbe dem General-Anzeiger auf Anfrage erklärte, genieße die Nachbereitung der Geschehnisse in Lannesdorf seitens der Polizeiführung höchste Priorität. "Dabei geht es nicht nur um die posttraumatische Betreuung von Kollegen, die am Samstag teilweise um Leib und Leben fürchteten, sondern auch um die Analyse aller Abläufe und Details", so Kolbe. Angesichts des schweren Einsatzes und seiner Folgen sei es die oberste Aufgabe, daraus Lehren zu ziehen, damit sich derlei möglichst nicht wiederholt.

Daran werde zurzeit intensiv und unter Einbeziehung aller Details gearbeitet. Am Donnerstag hatte im Präsidium eine Veranstaltung stattgefunden, bei der die eingesetzten Beamten ihre Erlebnisse und Kritik austauschen konnten.

Rund 200 gewalttätigen Salafisten hatten sich etwas mehr als 100 Polizisten gegenüber gesehen. 29 Beamte wurden bei der Straßenschlacht verletzt, einige von ihnen schwer. Die Salafisten hatten das Zeigen von Mohammed-Karikaturen durch die Partei "Pro NRW" als Vorwand für ihre schweren Krawalle genutzt.

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