Statt Museumsplatz Eisbahn soll auf den Kaiserplatz

BONN · Vom Bonner Museumsplatz, wo die Konzerte und auch die Eislaufbahn keine Zukunft mehr hatten, geht es jetzt womöglich ganz flott in Richtung Innenstadt mit dem beliebten Wintervergnügen "Bonn on Ice".

Bahnbetreiber Otmar Kaiser hat den Kaiserplatz als neuen Standort im Sinn und will dort schon im nächsten Winter das Schlittschuhlaufen neu etablieren. Mehrere Orte hatte sich Kaiser in den vergangenen Monaten angeschaut, darunter den Platz vor der Beethovenhalle, den Alten Zoll und den Platz vor dem Poppelsdorfer Schloss. Doch schließlich - nomen est omen - fiel die Wahl auf den Kaiserplatz.

Dort wäre nicht nur genügend Platz, um eine rund 22 mal 60 Meter große Eislauffläche mitsamt Überdachung aufzubauen, es gäbe auch Raum genug für die Kühlaggregate, für den Schlittschuhverleih und die Gastro-Hütten. Der Ort liegt zentral, ist gut mit Bus uns Bahn erreichbar und bietet genügend Parkgaragen ringsum.

Und was Kaiser ganz wichtig ist: Dort - im Schatten der Kreuzkirche - könne eine vergleichbare Atmosphäre wie auf dem Museumsplatz entstehen, was seiner Meinung nach nicht nur den Kaiserplatz selbst aufwerten würde, sondern auch der Bonner City einen Imagegewinn brächte. "Der Kaiserplatz würde durch den Betrieb der Eisbahn und besonders durch die abendliche Illumination ein Publikumsmagnet und wäre nicht länger eine Randlage in der Fußgängerzone", glaubt Kaiser.

Unterstützung erhält er vom Verein City-Marketing der Bonner Geschäftsleute. "Alles, was der Innenstadt qualitativ zuträglich ist, kann uns nur recht sein", sagt Vorsitzender Oliver Hoffmann. "Wenn die Eislaufbahn nahe der City errichtet wird, würden wir das begrüßen."

Die ersten Hürden bis zur Genehmigung sind bereits genommen. Die Universität als Eigentümerin des Platzes gibt grünes Licht, wie deren Pressesprecher Andreas Archut bestätigte. "Die Universität hat keine Bedenken und empfiehlt der Stadt, das zu genehmigen." Anders als im Hofgarten werde durch die Eislaufbahn der Uni-Betrieb nicht beeinträchtigt, so Archut. "Der Kaiserplatz ist unproblematisch."

Kaiser will dieser Tage eine Bauvoranfrage bei der Stadt einreichen. "Ganz wichtig ist dabei, dass ich bereits ein Schallschutzgutachten habe erstellen lassen", sagt er. Das Ergebnis sei eindeutig: Die Lärmemissionen blieben innerhalb der zulässigen Werten. Das setze aber voraus, dass nicht vier große Lautsprecher das Areal beschallen, sondern viele kleine Boxen. Dadurch sei der Schallpegel geringer und nur im direkten Umfeld der Eislaufbahn zu hören.

Aus der Politik hat Kaiser schon überwiegend positive Signale empfangen. Der neue Standort, der zwei bis zweieinhalb Monate betrieben werden soll, muss von den städtischen Gremien genehmigt werden. Dort klärt sich dann auch, welche Kosten auf Kaiser für den Kaiserplatz zukommen. Denn darüber wurde noch nicht geredet. "Die Pachtfrage läuft über die Stadtverwaltung", sagt Archut.

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