Ein Ja zur Umgehung trotz mehr Verkehr

Gerhard Lorth (CDU) kritisiert die Sozialdemokraten beim Thema L 183n. Fortschritte bei der Regionalbahn 23

Duisdorf. Als "unerträglich" bezeichnet der CDU-Landtagsabgeordnete Gerhard Lorth die jüngsten Bedenken der SPD zur geplanten Umgehungsstraße L 183n - der Netzanschluss von Dransdorf über Tannenbusch bis Bornheim.

"Es ist Unsinn, dass dafür nicht genügend Geld da ist." 900 000 Euro stünden derzeit zur Verfügung. Die könne man aber noch nicht einplanen, weil die Entwürfe für die Straße noch nicht fertig seien. Es seien noch einige Dinge, etwa bei den Brückenbauwerken oder Vergaben, zu klären.

Das Geld fließe, sobald das Baurecht da ist. Solche Verfahren "sind erstes Semester Bezirksvertretung Bonn", kritisiert Lorth die Äußerungen seiner SPD-Landtagskollegin Renate Hendricks, die einen Verlust der Landesmittel und eine Verzögerung des Straßenbaus befürchtet hat.

"Wir stehen Straßen NRW auf den Füßen, dass alles umgesetzt wird", sagt Lorth. Optimal wäre es, wenn die L 183n bis 2012 fertig wäre. Doch diese Straße bringe auch mehr Verkehr - über die direkt anschließende K 12n bis hin zum Brüser Berg. "Ich denke aber, dass der Konrad-Adenauer-Damm das packt."

Die Vermutung: Ist die komplette Umgehung erst einmal fertig, würden viele Autofahrer diesen Bypass nutzen, wenn die Autobahn 565 verstopft ist - teils sogar von ihren Navigationsgeräten geleitet. "Das ist aber kein Argument, gegen die Umgehung zu sein." Lorth: Alles wäre einfacher, wenn damals der sogenannte Tausendfüßler (die Autobahn rund um das Endenicher Ei) tiefer gelegt worden sei.

Der ehemalige Bezirksbürgermeister des Hardtbergs ist zuversichtlich, dass mit dem Bau eines der neuen Haltepunkte auf der Strecke der Regionalbahn 23 im ersten Quartal 2009 begonnen werden kann. Der Spatenstich könne entweder für die Station Impekoven oder Helmholtzstraße erfolgen.

Allein für Letztere rechnet Lorth mit bis zu 3 500 neuen Bahnkunden: Schüler und Mitarbeiter des dortigen Businessparks. "Gut wäre es, wenn der Haltepunkt Regierungsviertel vor 2010 gebaut würde." Dann könnte die RB 23 sogar von Euskirchen bis nach Mehlem fahren, so die Idee.

Zum Paket der RB 23 gehören die vier neuen Bahnhöfe Auf dem Hügel, Helmholtzstraße, Impekoven und Rheinbach-Ost, zudem der zweigleisige Ausbau bis Witterschlick und die Modernisierung der Elektronik. "Nun liegt die standardisierte Bewertung vor", sagt der Landtagsabgeordnete.

Dabei geht es um eine Verkehrsbewertung unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Das Ergebnis: Das Streckenkonzept sei als hervorragend eingestuft worden. Und auch bei der Finanzierung sieht Lorth keine Probleme. Für ihn ist es wichtig, dass nun noch das "Gleis-Wirrwarr vor dem Bonner Hauptbahnhof" verschwindet.

Denn die Züge würden ab Dransdorf bis zur City derzeit nur mit Tempo 40 fahren. Übrigens: "2013 wird der Verkehrsverbund Rhein-Sieg alle dieselbetriebenen Strecken neu ausschreiben." Lorth kann sich vorstellen, dass der Bahnbetrieb dann um bis zu 20 Prozent günstiger wird.

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