Abweichend von der Regelung der katholischen Kirche wollte er die Opfer physischer und psychischer Gewalt nicht ausschließen. Was in der Praxis nun aber doch so laufe, kritisiert der Bonner Eckige Tisch ehemaliger Schüler des Bad Godesberger Aloisiuskollegs (Ako).

Die Gruppe verweist auf den Fall Rudolf Jekel. Der Ex-Schüler habe durch Schläge eines Ako-Paters einen Teil seines Augenlichts verloren. Jekel seien von der unabhängigen Ako-Untersuchungskommission schwere körperliche Verletzungen mit gesundheitlichen Langzeitfolgen attestiert worden.

Sie urteilte, "dass es sich hier um Taten von strafrechtlicher Relevanz handelte". Nun habe ihn der Provinzial gebeten, sich in Bezug auf die Zahlung auf unbestimmte Zeit zu gedulden, ist Jekel entrüstet. Der Orden wolle sich der Regelung für Heimkinder anschließen. Dieses Modell sei aber von der Bundesregierung noch nicht umgesetzt.

In Sachen Misshandlungsopfer habe der Orden zunächst eine Abstimmung mit dem Runden Tisch für Heimkinder im Auge gehabt, bestätigte Jesuitensprecher Thomas Busch auf Anfrage. "Da sich dies aber wohl zu sehr in die Länge ziehen dürfte, wird seitens des Provinzials über eine alternative Lösung nachgedacht."

Insgesamt handele es sich nach seinen Informationen derzeit nur um drei Fälle, die herausgeschoben wurden. Insgesamt würden die Anträge auf Anerkennungszahlungen von der Kommission der Deutschen Bischofskonferenz bearbeitet. "Wir hoffen, dass dieses Verfahren uns eine zeitnahe Auszahlung möglich macht."