Kommentar Druck im Kessel

Wer aufmerksam den bönnschen Fastelovend beobachtet, weiß, dass es nicht erst seit der vergangenen Session an der Basis rumort. Die Vereine haben lange stillgehalten und die Strahlkraft des Festausschusses ertragen.

Das medienwirksame Spektakel der Funktionäre mit deren Heischen nach Prominenz, Pomp und Parkett-Präsenz drückt den einfachen Vereinsnarren in den Bonner Stadtteilen an die Wand. Jetzt sprudelt die Kritik und stößt auf einen völlig überraschten Festausschuss.

Der Brief der Protestler ist richtig und wichtig. Er hätte allerdings schon vor rund zehn Jahren geschrieben werden müssen. Damals hatte sich der Festausschuss unter Leitung von Ex-Präsident Horst Bachmann auf den Weg gemacht, Bonn zu einer Hochburg des deutschen Karnevals auszubauen.

Auf Augenhöhe mit dem Liga-Konkurrenten Köln zu sein, das war das Ziel. Und wo gehobelt wird, da fallen Späne - und die melden sich jetzt zu Wort.

Der Festausschuss muss jetzt Größe zeigen und den Hilferuf der Vereine ernst nehmen. Er gehört als Dachorganisation an die Seite der Vereine und darf nicht der "gefühlte" Konkurrent sein. Dank des Festausschusses ist der Bonner Karneval grundsätzlich auf einem guten Weg, aber an diesem Erfolg müssen die Vereine teil haben.

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