Masterplan Innere Stadt Die wichtigsten Projekte in Bonn

Bonn · Bei der Präsentation des Abschlussberichtes zum Masterplan Innere Stadt hat der Stadtplaner Professor Kunibert Wachten, der den Prozess begleitet hat, drei immanent wichtige Projekte für Bonn benannt: einen neuen Kreisel am Alten Friedhof, die Entwicklung des Viktoriakarrees und eine Lösung für den Bahnhofsvorplatz.

 Das Viktoriakarree hinter dem Alten Bonner Rathaus aus der Luft gesehen. An der zum Rhein hin gewandten Seite des Häuserblocks ist der Bau des geschlossenen Viktoriabads zu sehen.

Das Viktoriakarree hinter dem Alten Bonner Rathaus aus der Luft gesehen. An der zum Rhein hin gewandten Seite des Häuserblocks ist der Bau des geschlossenen Viktoriabads zu sehen.

Foto: Richard Bongarz

"Einzelne Maßnahmen können ungeheure große Wirkung erzielen", meinte Wachten. Ein Beispiel: Eine Rampe von der Viktoriabrücke zur Thomastraße und einem neuen großen Kreisel am Alten Friedhof könnte die Bornheimer Straße erheblich vom Durchgangsverkehr entlasten.

Dies würde das Kurfürstenareal fürs Wohnen sehr attraktiv machen und böte auch der Altstadt neue Chancen: Ein Anschluss des Stadthaus-Parkhauses von der Franzstraße aus etwa würde den gesamten Knoten am Berliner Platz entzerren und den Verkehr aus der Altstadt heraushalten.

Bei der Präsentation stellte Wachten heraus, welche großen Chancen eine neue Planung des Viktoriakarrees auf die gesamte Innenstadt haben könnte. Würde man nämlich die Ein- und Ausfahrten der Marktgarage zum Belderberg hin verlegen, dann böten sich völlig neue Stadträume: Die vom Verkehr befreiten Straßen Rathausgasse und Am Hof würden die Achse zum Rhein öffnen und böten die Möglichkeit, den Bischofsplatz zu einem wirklichen Ort mit Platzcharakter zu gestalten.

"Das würde auch eine großzügige Erweiterung der Fußgängerzone ermöglichen", so Wachten. Die IHK Bonn/Rhein-Sieg lehnt dies indes ab: "Der Bonner Cityring hat sich bestens bewährt", so Rüdiger van Dorp vom Einzelhandelsausschuss. "Solange die Verwaltung uns keine exakten Daten liefert, aus denen sich eine bessere Verkehrssteuerung ergibt, ist dieses Thema für uns tabu", sagt Kurt Schmitz-Temming, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg.

"Wer an Bonn denkt, hat nicht unbedingt die Innenstadt vor Augen", so Wachten. "Und für die meisten hört die City am Bertha-von-Suttner-Platz auf. Dabei reicht sie bis zur Beethovenhalle." Überhaupt müsse die historische Bedeutung der Innenstadt aufgewertet werden. Der Masterplan benennt konkrete Planungsvorschläge, aber auch Strategien und verbindliche Handlungsprioritäten für die Stadtentwicklung der nächsten "drei mal fünf Jahre", so Planungsamtschef Michael Isselmann. In der ersten Phase bis 2013 gelte es, die Strategien auf konkrete Maßnahmen herunterzubrechen, Kosten zu benennen und Förderanträge zu stellen.

Der Masterplan sieht drei Leitmotive vor: Wie berichtet, sollen "Urbanes C", "Grüne Trittsteine" und "Bonner Promenaden" einen Rahmen bieten, an dem sich Projekte in der Inneren Stadt orientieren können. Grüne Oasen sollen verbunden, urbane Identitäten herausgeschält werden, die Beziehung zum Rhein verstärkt, Promenaden hervorgehoben werden.

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