Bonner Hallenbäder Die vier Varianten im Vergleich
Gutachten und Stadt plädieren für Szenario III. Alle Vorschläge bieten Vor- und Nachteile.
30.03.2012
, 05:00 Uhr
Szenario I
Beibehaltung des Ist-Bestandes mit Erhalt und Sanierung aller Bonner Frei- und Hallenbäder:
- Prognose: Es ist kaum eine Veränderung der Besucherzahlen zu erwarten, der Kostendeckungsgrad steigt marginal von 26 auf 28 Prozent.
- Vorteil: Alle Bäder bleiben erhalten, es bleibt eine Überversorgung bestehen, nach den Sanierungsarbeiten sind geringere Betriebskosten zu erwarten.
- Nachteil: Hohe Investitionen von fast 50 Millionen Euro, Defizite wie fehlende Parkplätze sind nicht zu verbessern, der Zuschussbedarf wird ansteigen, das Stadtsäckel nicht entlastet.
Szenario II
Reduzierung auf Minimalbestand; Schließung von Franken-, Römer-, Rüngsdorfer Bad und "Friesi":
- Prognose: Längere Wege zu den restlichen Bädern, dadurch sinkende Besucherzahlen und weniger Erlöse. Der Kostendeckungsgrad sinkt von 26 auf 25,4 Prozent.
- Vorteil: Die Versorgung für Badegäste, Schulen und Vereine bleibt gewährleistet, die Stadt Bonn kann ihre Zuschüsse um 37 Prozent senken.
- Nachteil: Versorgungsdichte mit Bädern wird deutlich geringer, Proteste der Bürger zu erwarten, der Besucherrückgang führt mittelfristig zu einem höherem Zuschussbedarf.
Szenario III
Neubau eines Sport- und Gesundheitsbades linksrheinisch mit Schließung aller drei Hallenbäder:
- Prognose: Besucherzuwachs mit Umsatzanstieg um 1,7 Millionen Euro, geringere Betriebskosten. Der Kostendeckung steigt von 26 auf knapp 50 Prozent.
- Vorteil: Alle Freibäder bleiben erhalten, Ganzjahresangebote bringen hohe Besucherzahlen, Vermarktung von drei Standorten möglich.
- Nachteil: Hohe Investition von fast 50 Millionen Euro, Proteste bei Schließung des Franken- und Kurfürstenbades, keine Verbesserung der Betriebsergebnisse der Freibäder.
Szenario IV
Neubau rechtsrheinisch, Schließung der Beueler Bütt, Übergabe des Frankenbades an SSF Bonn.
- Prognose: Besucherzuwächse mit Umsatzanstieg um 1,35 Millionen Euro, nur marginal niedrigere Betriebskosten. Kostendeckung erhöht sich von 26 auf 44 Prozent.
- Vorteil: Alle Freibäder bleiben erhalten, Ganzjahresangebote bringen hohe Besucherzahlen, Vermarktung eines Standortes möglich.
- Nachteil: Hohe Investition von fast 50 Millionen Euro, keine Verbesserung der Betriebsergebnisse der Freibäder. Übergabe des Frankenbads kann zu Konflikten zwischen Verein und Bürgern führen.